Wenn die Hölle in der Politik mitmischt

  12.03.2024 Aktuell, Foto, Kultur, Utzenstorf, Gesellschaft, Region, Vereine

Die «Thea­terlüt vom Schache» feierten vergangene Woche im altehrwürdigen Saal des Restaurants Freischütz in Utzenstorf die Premiere ihrer diesjährigen Produktion «Zum Tüüfu, Herr Bundesrat» und das Premierenpublikum war gespannt, was die Gruppe unter der Regie von Klaus Jenni einstudiert hatte.
Die Gäste wurden gleich zu Beginn des Stücks ins Vorzimmer von Bundesrat Rudolf Bohnenblust entführt: Da waren diverse Sitzgelegenheiten zu sehen, ein Garderobenständer, ein kleines Sideboard und hinter einem grossen Schreibtisch sass die Bundesratssekretärin Sabine Oberholzer – ein «Vorzimmerdrache», wie er im Büchlein steht.
Und schon bald wurde klar: Genau dieses Vorzimmer von Bundesrat Bohnenblust war der ideale Platz für den degradierten Teufel Bööli. Da dieser arme Teufel in der Hölle zu viel Mitleid mit seinen «Klienten» gezeigt hatte, bekam er nun eine allerletzte Chance, sich hier als Menschenfänger zu bewähren. Und Bundesrat Bohnenblust war ein ideales Opfer, weil er nicht nur etwas unbeholfen und vergesslich, sondern auch gierig nach Erfolg war.
Zunächst schien auch alles nach Wunsch zu verlaufen. Sobald Bööli sich als Berater angedient hatte, stiegen die Umfragewerte des Bundesrats unablässig, die Pharmalobby zeigte sich zufrieden und die Zukunft als Bundesrat schien gesichert. Doch leider gab es ein paar kleine, aber ausserordentlich ärgerliche Hindernisse: eine aus dem Nichts erschienene Schwester, die offensichtlich nicht in den gleichen Kreisen verkehrte wie ihr Bruder und es trotzdem immer wieder schaffte, ihm ins Gewissen zu reden, und ausgerechnet der «Vorzimmerdrache» Sabine Oberholzer … Als Bööli klar wurde, dass ihm Bundesrat Bohnenblust zu entgehen drohte, versuchte er in seiner Verzweiflung, die Situation mithilfe der höllischen Pharmazunft zu «retten» …

Spielfreude, die beim Publikum gut ankommt
Was die Gruppe unter der Regie von Klaus Jenni seit vergangenem September einmal pro Woche in insgesamt 26 Proben einstudiert hatte, war bemerkenswert. Die zehn Schauspieler/innen, die ihre Rollen offensichtlich mit viel Freude eingeübt hatten, sorgten mit ihren wunderbar überzeichneten Rollenporträts immer wieder für Lacher im Publikum. Dieses wusste das mit viel Engagement gespielte Theater sehr zu schätzen und dankte den «Theaterlüt vom Schache» am Ende des Stücks mit einem grossen Applaus.

Andrea Flückiger

Weitere Vorstellungen:
16., 22. und 23. März 2024, je 20.00 Uhr, 17. März 2024, 14.00 Uhr im Restaurant Freischütz, Utzenstorf.


www.theaterluet-vom-schache.ch


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