Der Badminton Club Burgdorf-Jegenstorf steht nach der kürzlich abgehaltenen Hauptversammlung kurz vor dem Saisonstart. Die Präsidentin Rahel Spörri gibt im Interview Auskunft über verschiedene Themen, die sie und den Club beschäftigen.

«D’REGION»: Mittlerweile fand die 4. Hauptversammlung mit Ihnen als Präsidentin statt. Wie haben Sie diese Zeit erlebt?
Rahel Spörri: Mein erstes Amtsjahr war sehr turbulent und von viel Adminis­trationsarbeit geprägt. Im Jahr 2020 trat der Lockdown in Kraft. Für die Trainings danach mussten Schutzkonzepte verfasst und umgesetzt werden. Auch plagten uns Zweifel, ob Mitglieder allenfalls den Club verlassen. Glücklicherweise sind diese Sorgen nicht Realität geworden. Ganz im Gegenteil – wir durften viele Neueintritte verzeichnen. Die Trainings sind jeweils gut besucht und viele Mitglieder engagieren sich an Clubturnieren oder Anlässen. Die angezogene «Handbremse», die wir in meinen ersten Vorstandsjahren aufgrund der Pandemie noch spürten, ist mittlerweile gelöst und wir sind voll am Durchstarten. Dies bereitet Freude und macht Lust auf mehr.

«D’REGION»: Welche Ziele haben Sie sich für den Badminton Club gesetzt?
Rahel Spörri: Wir führten im vergangenen Jahr eine Mitgliederbefragung durch. Die Wünsche der Mitglieder decken sich erfreulicherweise mit den Vorstellungen des Vorstands. Wir möchten ein breit aufgestellter Badmintonclub sein, der für ambitionierte Spieler/innen, für jene, welche den Sport in erster Linie zum Spass aus­üben, sowie für Junioren/-innen attraktiv ist. Dies beinhaltet ein grosses Trainingsangebot für die Interclubmannschaften von der 4. bis in die 1. Liga, die Junioren und ebenso die Plauschspieler/innen. Zwei Juniorenturniere wie auch die Berner Badmintonmeisterschaft werden seit Jahren durch unseren Verein organisiert und auch bei öffentlichen Anlässen leisten wir unseren Beitrag. Wir möchten unsere Leidenschaft, also den Badminton-Sport, pflegen, in der Region wahrgenommen werden und für alle Altersgruppen attraktiv sein.

«D’REGION»: Wie sehen die sportlichen Zielsetzungen aus?
Rahel Spörri: Unsere erste Mannschaft stieg von der 2. in die 1. Liga auf. Dies hat mich extrem gefreut. Auch lösten mehrere Spieler/innen in der letzten Saison erstmals eine Lizenz und sammelten Intercluberfahrung. Für die kommende Saison konnten wir eine weitere 4.-Liga-Mannschaft für den Interclub anmelden und treten neu mit fünf Mannschaften an. Das Ziel lautet, weiterhin qualitativ gute Trainings anzubieten, sodass die sportlichen Ambitionen in Erfüllung gehen, die Mitglieder unserem Club treu bleiben und sich neue Mitspieler/innen schnell wohlfühlen.

«D’REGION»: Sie stehen in regelmässigem Austausch mit dem regionalen und dem schweizerischen Badminton-Verband. Welche Impulse resultieren daraus?
Rahel Spörri: Badminton ist noch immer eine Randsportart. Swiss Badminton hat sich in den vergangenen Jahren sehr dafür eingesetzt, dass unser Sport stärker wahrgenommen wird. Die gesamte Organisation wurde professioneller, was wir dann auch in der direkten Unterstützung spüren. Das Projekt «Supergirls play Badminton» führten wir zusammen mit Swiss Badminton durch. Ziel war und ist, mehr Junioren/-innen, vor allem auch Mädchen, für den Badmintonsport zu begeistern. Das Ursprungsprojekt richtete sich vor allem an Mädchen mit Migrationshintergrund. Wir haben dies dann geöffnet und generell für Junioren/-innen erfolgreich angeboten.
Auch der Berner Regionalverband leistet für uns wichtige Arbeit. Die Juniorenförderung wurde in den letzten Jahren massiv ausgebaut, wovon auch unsere Juniorinnen und Junioren im Bereich des regionalen Leistungszentrums profitieren können. Der Austausch ist sehr wichtig, um Ideen zu entwickeln und konstant am Ball zu bleiben.

«D’REGION»: Die Zahl der Teilnehmenden bei den Trainings hat sich erhöht – ebenso wie die Anzahl Mannschaften. Wie ist das gelungen?
Rahel Spörri: Unser anprechender Internetauftritt www.bcbj.ch macht es interessierten Personen einfach, mit uns in Kontakt zu treten. Natürlich ist es uns auch wichtig, der Jugend unseren Club und unseren Sport schmackhaft zu machen. Bei uns herrscht eine tolle Clubatmosphäre. Neumitglieder weden herzlich begrüsst.

«D’REGION»: Der Verein ist auch ausserhalb des Sports ziemlich aktiv. Weshalb?
Rahel Spörri: Das Leben besteht nicht nur aus Badminton – auch wenn wir diesen Sport natürlich lieben. Die Gemeinschaft und das Gesellige sind uns genauso wichtig. Aus diesem Grund wird nach dem Clubturnier im Sommer jeweils gemeinsam grilliert und das gesellschaftliche Zusammensein genossen oder auch mal etwas anderes ausprobiert und ein Dartturnier veranstaltet.
Mit der Stadt Burgdorf und der Gemeinde Jegenstorf stehen wir in einem sehr guten Einvernehmen und dürfen grosse Hallen zu ansprechenden Konditionen nutzen. Uns ist es deshalb wichtig, auch etwas zurückzugeben. So überlegten wir bei Anfragen zur Mitwirkung beim Dorffest in Jegenstorf und dem Bewegungstag «andiamo» in Burgdorf nicht lange. Auf Anfrage der Stadt Burgdorf organisierten wir im Sommer 2022 für die Flüchtlinge aus der Ukraine einen Sportnachmittag. Man darf nie vergessen, dass dies alles ehrenamtliche Einsätze sind, die von unseren Mitgliedern in der Regel neben der Erwerbstätigkeit geleistet werden. Und doch ist die Teilnahme an solchen Events für uns selbstverständlich.

zvg

Mehr Informationen: www.bcbj.ch