Vernissage zur Ausstellung «Freiheit!»

  21.06.2023 Aktuell, Foto, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft

Museumsleiter Daniel Furter zeigte sich erfreut, die Ausstellung «Freiheit!» zum 750-Jahr-Jubiläum der Handfeste Burgdorf am vergangenen Wochenende zu eröffnen. Burgdorf feiert den Freiheitsbrief aus dem Jahr 1273, der die geltenden Rechte festgelegt und somit die kommunale Eigenständigkeit der Stadt Burgdorf bedeutete. Was Freiheit für die einen bedeutet, muss nicht zwangsläufig dasselbe für die anderen sein. Das Schloss Burgdorf widmet diese Ausstellung ganz bewusst dem immateriellen Kulturerbe. Sie wurde in Zusammenarbeit mit sechs Burgdorfer Chören und Bands umgesetzt, die alle Trägerinnen und Träger dieses Kulturerbes sind. Sie interpretieren Liedgut und fragen, was Freiheit heute bedeutet und was sie früher bedeutet hat. Tamara Suter, Projektmitarbeiterin, schilderte mit beeindruckenden Worten die Entstehung der Ausstellung. Einen Raum zu gestalten mit wenig Text, keinen Objekten, möglichst viel Freiheit, in dem Besucherinnen und Besucher nur dasitzen und mit viel Musik nachdenken können, sei für die Szenografinnen keine leichte Aufgabe gewesen. Die Gäste hören in der Ausstellung Musik und Lieder zur Freiheit und dürfen mitsingen.

Die wichtige und nachhaltige Bedeutung des Freiheitsbriefes
Dagmar Kopše, Kulturbeauftragte der Stadt Burgdorf, gab einen kurzen und interessanten Einblick in den Freiheitsbrief mit den 120 Artikeln. Sie erwähnte einige davon, beispielsweise jenen, der die Stadt berechtigte, einen Rat zu bilden, um sich selber Gesetze zu geben, was ihr die Möglichkeit zur Entwicklung und Entfaltung gab. Das Dokument enthält sehr viele detaillierte Artikel zum Marktrecht und zu den Hygienevorschriften. Von sehr grosser Bedeutung war das Recht, Grundbesitz in der Stadt zu haben. Was jemand erschaffen und erworben hatte, musste keiner Herrschaft mehr abgegeben werden. Die Lauben in der Stadt zeugen davon, dass es den Besitzenden auch gestattet war, vor ihren Häusern steinerne Bogen zu erstellen und darauf zu bauen. Es konnte ohne grosse Umstände ein Bürgerrecht der Stadt erworben werden, was die Rednerin als recht modern bezeichnete.
Das Museum hat mit vielen verschiedenen Institutionen, Organisationen und Einzelpersonen den Dialog gesucht und zur breiten Mitgestaltung des Jubiläums eingeladen. Das gesamte Programm zum Jubiläum ist auf der Website der Stadt Burgdorf zu finden.
Unzählige Beteiligte haben mit grossem Engagement zum guten Gelingen dieser Ausstellung beigetragen. Ihnen allen sprachen der Museumsleiter wie auch die beiden Rednerinnen ihren Dank aus.

Rosmarie Stalder


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