Der Wyniger Gemeinderat freute sich, gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen, Planern und Handwerkern, den Busunternehmen Aare Seeland mobil AG und Busland AG, den SBB, den Amts- und Fachstellen und zahlreichen interessierten Gemeindebürgerinnen und -bürgern am Freitag, 26. Mai 2023, den umgestalteten Bahnhofplatz einzuweihen. Gemeinderatspräsidentin Sandra Sommer betonte, welche Bedeutung der Bahnhof Wynigen für die Gemeinde darstellt. Mit dem Schnellzugshalt habe das Dorf einen besonderen Status. Der Halt mache es möglich, dass Arbeitnehmende in kurzer Zeit und ohne Stress nach Wynigen oder Berufstätige und Studierende nach Bern oder Zürich kommen. Mit den beiden Busangeboten würden sie zur Bahn gebracht und wieder abgeholt und das komfortable Angebot von Gratisparkplätzen sei für Bahn- und Busbenutzer/innen sehr attraktiv. Sandra Sommer bedankte sich bei den Anwohnerinnen und Anwohnern für das Verständnis und die Geduld während der Bauzeit. Lärm habe für sie über einen längeren Zeitraum zur Tagesordnung gehört. Ganz besondere Dankesworte gingen an das Ratsmitglied Christian Hulliger und den Gemeindeschreiber Christian Liechti für deren grossen, unermüdlichen Einsatz. Von ihnen habe das Unterfangen viel Geduld, Beharrlichkeit und auch Überzeugungsarbeit abverlangt.

Rückblick und Resultat
In einem kurzen Rückblick streifte Gemeinderat Christian Hulliger, Ressortchef Tiefbau, die Stationen ab dem 1. Januar 2004, als das Behindertengleichstellungsgesetz mit einer Umsetzungsfrist von 20 Jahren in Kraft trat. Jedermann und jedefrau – seien es Menschen im Rollstuhl, mit Stock, mit Rollator oder Eltern mit Kinderwagen – soll als ÖV-Benutzer/in die Möglichkeit haben, selbstständig und ohne Unterstützung die öffentlichen Angebote nutzen zu können. Der Anstoss und zugleich der Auftrag zur Realisierung kam im Jahr 2020 von der Busland AG, die den Einsatz von Gelenkbussen ankündigte. Es gab viele Abklärungen zu tätigen bezüglich der gesetzlichen Vorgaben, der Bedürfnisse, der Wünsche und natürlich auch der Finanzen. Besprechungen und Abklärungen gehörten in den folgenden zwei Jahren zur Tagesordnung der Verantwortlichen. Ebenso fanden Fahrversuche statt, um die genauen Schleppkurven und Radien zu testen, bis eine bewilligungsfähige Variante entstanden war. Im Juni 2022 stimmten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dem Verpflichtungskredit zu, es folgte die Baueingabe und Ende Oktober 2022 lag die ersehnte Baubewilligung auf dem Tisch. Am 14. November 2022 erfolgte der Baustart und nach einer intensiven Rekordbauzeit und zahlreichen Bausitzungen innerhalb von vier Monaten konnten am 11. März 2023 die ersten Gelenkbusse die neuen Haltestellen anfahren. Lärm, Staub, Einschränkungen und Umleitungen zeigten sich während dieser Zeit als unumgängliche Begleiterscheinungen. Christian Hulliger bedankte sich ganz herzlich für das allseitige Verständnis von Anwohnerinnen und Anwohnern und Bahnbenutzern/-innen, er dankte den Baufirmen, die zielstrebig und wetterfest den Bauplan im Auge behielten, und jedem Einzelnen, der in irgendeiner Form zum guten Gelingen dieses Projektes beigetragen hat. Nach zwei Monaten Betriebszeit bewerten die Benutzer/innen das Ergebnis ausnahmslos als positiv.
In einem zweiten Teil waren alle Anwesenden zu einem feinen Spargel-Risotto, einem Glas Wein oder sonstigem Getränk zur gemeinsamen Einweihung des hindernisfreien Bahnhofs eingeladen. Die warmen Mai-Temperaturen erlaubten allen, in entspanntem Rahmen und bei interessanten Gesprächen den Abend ausklingen zu lassen.

Rosmarie Stalder