Vom 10. bis 16. April 2023 fanden im rumänischen Ineu unter anderem die Weltmeisterschaften im Bikejöring für Belgische Schäferhunde (FMBB) statt. Beim Bikejöring wird ein Hund vor ein Fahrrad gespannt, das dann vom Vierbeiner gezogen wird. Es ist das gleiche Prinzip wie bei Schlittenhunden. Das Mensch-Hund-Duo absolviert beim Bikejöring in möglichst kurzer Zeit eine gewisse Strecke. An der Weltmeisterschaft in der Kategorie Men Senior der belgischen Schäferhunde gelang dies Philipp Kropf und der Malinois-Hündin Laska am schnellsten. Die beiden absolvierten die Strecken über zwei und fünf Kilometer jeweils am schnellsten, was ihnen den hochverdienten Weltmeistertitel einbrachte. «Für den Fahrer ist entscheidend, die Strecke bereits im Vorfeld genau zu kennen, damit er dem Hund die richtigen Richtungskommandos geben kann», so Philipp Kropf.
Doch wie kommt man auf diese Sportart, welche hierzulande in der Romandie weit verbreitet, in der Deutschschweiz aber eher noch unbekannt ist? «Ich meldete meinen Mann gemeinsam mit unserer Laska für ein Zughundesport-Seminar für Einsteiger an», erzählt Michelle Kropf. Philipp Kropf und auch Hündin Laska waren davon total begeistert. «Bikejöring ist letztlich Teamwork zwischen Mensch und Hund. Ein starker Hund oder ein begabter Fahrer alleine bringt keinen Erfolg. Es ist das Zusammenspiel, welches entscheidend ist» hält Philipp Kropf fest. Dementsprechend galt es im Vorfeld der Meisterschaft, sowohl Fahrer wie auch Hund auf den Wettkampf vorzubereiten. «Gerade die letzten drei Monate vor der WM waren sehr intensiv», so der Ersiger. Er selbst habe sechs bis acht Stunden pro Woche für seine eigene Kondition und Fitness trainiert. Denn selbstverständlich muss auch die Person auf dem Fahrrad aktiv sein. «Es ist nicht so, dass man sich einfach vom Hund ziehen lässt. Am vergangenen Wettkampf erreichten wir eine Spitzengeschwindigkeit von 41 Stundenkilometern. Ohne Laska würde ich es vielleicht auf etwa 30 Kilometer pro Stunde bringen.»
Insofern galt es, auch Laska auf die WM entsprechend vorzubereiten. Dreimal wöchentlich wurde die viereinhalbjährige Hündin deshalb von Philipp und Michelle Kropf sehr spezifisch betreffend Fitness, Geschwindigkeit und Kraft trainiert. «Das Wissen meiner Frau, welche in Ersigen Hundephysiotherapie (Hundert Prozent Hund) anbietet, war dabei sehr hilfreich.»
Bikejöring eigne sich für alle Personen, die gerne mit ihrem lauffreudigen Hund aktiv sein möchten. «Sowohl Streckendistanzen als auch die Geschwindigkeit sind dabei sehr individuell anpassbar. Nebst dem Bikejöring gibt es beispielsweise Cani Cross, bei welchem gelaufen anstatt Fahrrad gefahren wird», sagt Philipp Kropf.

Joel Sollberger