Mit dem Velo nach Singapur für einen guten Zweck

  28.03.2023 Aktuell, Foto, Burgdorf

Vater Bernhard und Sohn Nicolas Keller starten am Samstag, 1. April 2023, in ein unvergessliches Abenteuer. Die beiden Burgdorfer fahren mit dem Velo von ihrer Heimatstadt aus nach Singapur. Läuft alles nach Plan, erreicht das Vater-Sohn-Duo 250 Tage später, am 10. Dezember 2023, sein Ziel. Doch zuvor gilt es noch über 15 000 Kilometer und mehr als 100 000 Höhenmeter, dies verteilt auf 22 Länder, zu bewältigen. Bei dem Projekt namens «Dad and Son Tour 2023 – Bern2Singapur» leisten die beiden nebst höchster sportlicher und mentaler Leistung einen tollen Beitrag für einen wohltätigen Zweck. Auf ihrem Abenteuer sammeln Bernhard und Nicolas Keller Spenden für diabetesschweiz. Der Erlös ihres Projekts fliesst in die Unterstützung von Diabetes mellitus betroffener Personen.
Doch wie kamen die beiden zu dieser Idee? «Bei einer Veloreise nach Österreich lernte ich das Reisen mit dem Fahrrad schätzen. Mir wurde klar, dass ich etwas Verrücktes machen will», lacht Bernhard Keller. Seit dem Jahr 2010 habe er die Idee im Kopf gehabt, nun sei der richtige Moment gekommen, sie umzusetzen. Dass er dabei von Sohn Nicolas begleitet wird, freut ihn umso mehr, war aber nicht von Anfang an klar. «Ich hörte von Bekannten, die eine Veloreise über weite Distanzen absolvierten, und entschloss mich schliesslich, meinen Dad zu begleiten», so der 23-Jährige. Vater und Sohn freuen sich nun auf ein grosses Abenteuer, fremde Kulturen, das Teilen gemeinsamer Momente und einander zu motivieren. Das Suchen und Finden von Lösungen für die unterschiedlichsten Herausforderungen und einfach gemeinsam eine tolle Zeit zu verbringen.


Wenn das Abenteuer schon vor dem eigentlichen Start beginnt
Bernhard Keller ist CEO der Simon Keller AG in Burgdorf, Nicolas Keller arbeitet als Kaufmann ebenfalls im familiengeführten Betrieb. So gab es für Bernhard Keller im Vorfeld schon allein auf geschäftlicher Ebene einiges zu organisieren. «Ich werde ganze acht Monate weg sein, da musste ich doch gewisse Vorkehrungen treffen. Doch meine Mitarbeitenden und mein Team haben mein Vorhaben toll unterstützt und mich dazu ermutigt, das Abenteuer zu wagen», erzählt der CEO.
Für die Routenplanung haben die beiden rund zwei Jahre investiert. «Es gibt extrem viel zu beachten. Unsere To-do-Liste hatte einen Umfang von fünf Seiten», lachen Bernhard und Nicolas Keller. Zudem schufteten die beiden noch im Kraftraum, um die nötige Fitness für ihr Vorhaben gewährleisten zu können.
Jedes Abenteuer birgt gewisse Risiken und Herausforderungen. Nebst der ganzen Vorbereitung kommt nun bereits vor dem Start eine weitere Challenge hinzu. «Momentan ist der reguläre Personenverkehr in Aserbaidschan geschlossen. Der Plan ist, an diesem Ort über das Kaspische Meer zu reisen. Zudem wollen wir dort auf der Botschaft die Visa für die asiatischen Länder holen», erzählt Bernhard Keller. «Stand jetzt entscheidet die Regierung Aserbaidschans Ende Mai 2023 über das weitere Vorgehen. Unser Halt in Aserbaidschan ist ebenfalls auf Ende Mai 2023 terminiert», weiss Nicolas Keller. «Wir hoffen auf einen positiven Verlauf, ansonsten müssen wir auf Plan B zurückgreifen.» Was bedeuten würde, dass das Burgdorfer Rad-Duo ein anderes Verkehrsmittel für die Fortsetzung der Reise benutzen würde. «Es werden noch diverse Herausforderungen kommen, es ist ein Abenteuer, welches Ungewissheiten beinhaltet. Das Lösen dieser Herausforderungen und ein gewisses Improvisationsvermögen werden entscheidend sein.»

Keine Angst, aber Respekt
Allzu grosse Sorgen machen sich Bernhard und Nicolas Keller mit Blick auf ihr Abenteuer nicht. «Angst vor Pannen oder Krankheiten habe ich nicht, aber Respekt davor», so Nicolas Keller. Einen gewissen Respekt habe er vor exotischen Tieren, welchen sie auf ihrer Reise durchaus begegnen könnten. Bernhard Keller stimmt dem zu und ergänzt, dass man auf dem Fahrrad letztlich doch eher als friedlich und nicht als eine Gefahr wahrgenommen werde. «Über kleinere Pannen am Fahrrad mache ich mir erst recht keine Sorgen, denn ich weiss um Nicolas handwerkliches Können», so Bernhard Keller. Nicolas Keller schraubt gerne an seinem Auto herum. Für wirkliche Notfälle haben die beiden in ihrer Packung von rund 35 Kilogramm Gewicht ein Satelliten-Telefon. «Das gibt meiner Frau und den zwei Söhnen zu Hause ein sichereres Gefühl», hält Bernhard Keller fest. Sollte eine grössere Panne nicht behoben werden können oder verunmöglicht eine Krankheit die Weiterreise, haben die beiden Burgdorfer in China einen zeitlichen Puffer. «Wir haben aufgrund des Visums genau 90 Tage Zeit, durch China zu reisen. Sind wir in zeitlichem Verzug, werden wir dort wiederum ein anderes Verkehrsmittel benutzen.
Der Zeitplan ist eng, Bernhard Keller will auf Ende des Jahres wieder zurück in seiner Unternehmung sein. Geplant ist, dass an jeweils sechs Tagen pro Woche gefahren wird.
Trotz dichtem Zeitplan und diversen anstehenden Herausforderungen ist die Vorfreude auf ihr grosses Abenteuer riesig und kann nicht getrübt werden. «Wir freuen uns auf die gemeinsame Zeit und die fremden Kulturen. Wir sind gut vorbereitet und ausgerüstet», sind sich Vater und Sohn einig. «Ich freue mich auf das Abenteuer und jeden einzelnen Meter, welchen wir zurücklegen», so Nicolas Keller.
Wer für das Projekt spenden will, kann dies unter der Website www.dadandson.ch tun. Auf der Website wie auch auf Facebook und Instagram (dadandson2023) informieren Bernhard und Nicolas Keller zudem regelmässig über ihre Erlebnisse auf ihrem unglaublichen Abenteuer.

Joel Sollberger


www.dadandson.ch


Image Title

1/10


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote