Besichtigung des Notfalltreffpunkts Kirchberg

  29.03.2023 Aktuell, Kirchberg, Foto, Gesellschaft

Seit dem Jahr 2021 richten Gemeinden im Kanton Bern Notfalltreffpunkte ein. Diese gelten als kommunale Anlaufstellen für die Bevölkerung bei Katastrophen und Notlagen. Der Notfalltreffpunkt (NTP) ist der Ort, an dem die betroffene Bevölkerung Informationen und Unterstützung erhält, wenn beispielsweise die Telekommunikationsmittel ausfallen.
An einer Medienkonferenz und einer Informationsveranstaltung für Vertreter/innen von Verbandsgemeinden referierten Mitglieder des Regionalen Führungsorgans (RFO) und Regierungsrat Philippe Müller, Sicherheitsdirektor, über die geplanten NTP und deren Sinn und Zweck.

Neue Aufgabe für Gemeindebehörden
Als der Kanton 2019 mit dem Wunsch an die Gemeinden gelangte, sogenannte NTP einzurichten, reagierten viele Gemeinderäte/-innen verhalten optimis­tisch, denn dies schien eher ein Papiertiger zu werden. So beschrieb Adrian Zemp auch seine Reaktion als Gemeinderatspräsident einer 500-Seelen-Gemeinde und Präsident der Kommission öffentliche Sicherheit (KöS). Doch die Zeiten haben sich geändert. Ereignisse wie Corona, Krieg und Strommangel-Lage haben verdeutlicht, dass auch die Schweiz in schwierige Situationen geraten könnte. Was würde beispielsweise geschehen, wenn in einer Region über mehrere Stunden der Strom ausfallen würde, Telefone nicht mehr funktionierten und keine Blaulichtorganisationen erreicht werden könnten? Da grössere Ereignisse meist eine Region betreffen, planten die Verantwortlichen verschiedener Gemeinden gemeinsam.
Regierungsrat Philippe Müller erklärte, dass die Massnahmen von Bund und Kanton regional umgesetzt werden müssen. Behilflich sind Mitglieder des RFO. Eine vom Kanton erstellte Broschüre wird an alle Haushalte verschickt. Darin enthalten sind Informationen über das Verhalten bei Strom- oder Kommunikationsausfall, Standort des NTP und die Alarmierung im Ereignisfall. Auch die Bevölkerung kann ihren Beitrag leisten. Das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung empfiehlt, Wasser und Lebensmittel als Notvorrat zu halten. Hygieneartikel und Medikamente für die Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger, ein batteriebetriebenes Radio, Kerzen, Taschenlampen und Campingkocher sind wertvolle Güter, wenn kein Strom mehr fliesst. Es wird sogar empfohlen, eine gewisse Menge Bargeld zu Hause aufzubewahren, damit trotz nicht funktionierenden Geldautomaten, wegen Stromausfall, eingekauft werden könnte.


Bern ist einer der ersten Kantone, der das Projekt umsetzt
Ziel sei es, mit einem Netzwerk an Notfalltreffpunkten die ganze Schweiz abzudecken, erklärte Philippe Müller. Betreiberinnen dieser Treffpunkte sind die Gemeinden, die jedoch eng mit dem Kanton Bern zusammenarbeiten. Bereits seien 165 Standorte einsatzbereit. Das Ziel liege bei 236 NTPs.  Obwohl die Gemeindebehörden selbst entscheiden, ob sie bei diesem Projekt mitmachen wollen, spüre der Kanton breite Unterstützung.
RFO-Chef Region Kirchbergplus Adrian Schwitz arbeitete mit der Kommission öffentliche Sicherheit zusammen, um die Standorte zu wählen. Im Gebiet der RFO Region Kirchbergplus bestehen NTPs in Kirchberg (Saalbau), Hindelbank (Feuerwehrmagazin), Wynigen / Rumendingen (Gemeindehaus), Koppigen (Schulhaus) und in Rüdtligen / Alchenflüh, wo der Standort zu einem späteren Zeitpunkt definiert werden wird.
Weitere Informationen zum Projekt sind beim Amt für Bevölkerungsschutz, Sport und Militär unter www.bsm.sid.be.ch erhältlich. Für die Beantwortung von Fragen ist die Projektleiterin NTP BE, Daniela Mangiarratti (daniela.mangiarratti@be.ch) zuständig, für Fragen im Bereich Bevölkerungsschutz/Zivilschutz Stephan Zellmeyer (stephan.zellmeyer@be.ch).

Helen Käser


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