In Rüegsau wurde der Kirchensonntag unter der Leitung von Kirchgemeinderätin Christine Müllener zelebriert. Der Saal im Kirchgemeindehaus war gut besetzt, als der Gottesdienst mit Panflöten- und Klaviermusik feierlich eröffnet wurde. Christine Müllener erzählte, wie sie dem Bergführer Christoph Haueter zum ersten Mal begegnete und mit ihm ins Gespräch kam. Seine Geschichten haben sie berührt und sie schlussendlich dazu bewogen, ihn in der Gemeinde zu Wort kommen zu lassen.

Aussergewöhnliche Erlebnisse
Christoph Haueter erzählte über seinen Beruf als Bergführer, den er seit 37 Jahren mit Leidenschaft ausübt. Die Berge haben ihn geprägt, ebenso zahlreiche aussergewöhnliche Erlebnisse. Nachdem er als Teenager den Unfalltod eines Kameraden in den Bergen miterleben musste, war er auf der Suche nach Antworten auf die Frage, wie es nach dem Tod weitergehen soll. So fand er zum christlichen Glauben. Der Bibelvers «Jesus Christus gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit» beschäftigte ihn stark und öffnete ihm die Augen für die Wunder, die er seither miterleben und beobachten durfte.

Er berichtete sichtlich bewegt über Unfälle, die tödlich hätten ausgehen können: ein Gleitschirm, der riss, eine unaufhaltbar scheinende Rutschpartie auf einer Felsplatte Richtung Abgrund, ein Berggänger, der allein unterwegs war und nach einem verheerenden Sturz Rettung fand.

Christoph Haueter überlebte einen schweren Unfall, der nach den Regeln der Logik tödlich hätte enden müssen. Die Verletzungen fesselten ihn monatelang ans Spitalbett. Dort hat er angefangen, seine Erlebnisse niederzuschreiben. Einige Geschichten begleiten ihn in gedruckter Form auf seinen Berg­touren. So kann er andere Menschen teilhaben lassen an seinen Lebenswendepunkten. Christoph Haueter erzählte seine Geschichten in Etappen. Für die passende, musikalische Umrahmung sorgten Käthi Lehmann am Flügel und Priska Fankhauser mit der Panflöte.

Anschliessend plauderten die Gäste ungezwungen beim gemeinsamen Apéro.

Helen Käser