Ein buntes Fest mit zahlreichen Attraktionen

  21.06.2022 Aktuell, Foto, Kultur, Vereine

Von Donnerstag, 7. Juli, bis Sonntag, 10. Juli 2022, findet in Kirchberg das 24. Zentralschweizerische Tambouren- und Pfeiferfest (ZTPF) statt. Die Gemeinde wird während des Grossanlasses zum Epizentrum des Trommelns und Pfeifens. Beide musikalischen Ausdrucksformen gehören ebenso wie Jodeln und Alphornblasen zum traditionellen schweizerischen Kulturgut. Knapp 1000 aktive Trommler/innen und Pfeifer/innen aus rund 70 verschiedenen Vereinen werden in Kirchberg präsent sein und mit ihren Auftritten bei den öffentlichen Einzel-, Sektions-, Gruppen- sowie «Solo Duo»-Wettspielen zahlreiche musikalische Glanzpunkte setzen. Aus den Niederlanden reist zudem die Gastformation «Trommelgroep West-Nederland» an, welche jeweils auch an der Basler Fasnacht präsent ist und seit Jahrzehnten das klassische schweizerische Trommeln pflegt. Die Bevölkerung darf sich auf ein farbenfrohes Fest mit vielen Attraktionen freuen. Ein musikalisches Beben der höchsten Stärkeklasse ist garantiert. Das grosse Festareal befindet sich im Perimeter Saalbau / Sporthalle Grossmatt. Die Wettspiele werden teilweise auch in den Schulgebäuden von Kirchberg und Alchenflüh ausgetragen. Momentan laufen die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren. «D’REGION» traf sich mit Stefan Jost, Co-Präsident des Organisationskomitees und Präsident des Tambourenvereins Kirchberg, und unterhielt sich mit ihm über das Programm, die Faszination, die vom Trommeln und Pfeifen ausgeht, sowie über die Zielsetzungen des Events.

Interview mit Stefan Jost, Co-Präsident des OK


«D’REGION»: Der Countdown läuft, das Fest rückt näher und näher. Welche Aufgaben hat das OK noch zu bewältigen?
Stefan Jost: Wir sind auf Kurs und befinden uns im Schlussspurt. Gegenwärtig wird in allen Ressorts mit Hochdruck an zahlreichen Details gefeilt und gearbeitet. Schon bald stehen die Dekorationsarbeiten und der Aufbau des Festareals an. Unsere grösste Herausforderung stellt nach wie vor die Suche nach Helferinnen und Helfern dar. Für das Fest sind weit über 1000 Schichten eingeplant – dies entspricht ungefähr 5400 Arbeitsstunden. Insbesondere im Gastronomiebereich benötigen wir noch zusätzliches Personal. Da am Festwochenende zahlreiche weitere Anlässe stattfinden, gestaltet sich die Ausgangslage für die Suche besonders schwierig. Zudem steht in Kirch­berg bereits eine Woche später der Schnittersonntag auf dem Programm, an welchem die hiesigen Vereine ebenfalls mitwirken. Ich hoffe aber, dass wir auch diese Problematik mit einer zusätzlichen Anstrengung meistern. Andere Eventorganisatoren sehen sich bei der Personalrekrutierung ebenfalls mit Schwierigkeiten konfrontiert. So suchen auch die Veranstalter des Open Airs St. Gallen mittels Inseraten nach Helferinnen und Helfern. Unser OK ist dankbar für die grosse Unterstützung der hiesigen Vereine aus der Region. Nur dank ihrer Mithilfe ist die Organisation eines Grossanlasses wie des ZTPF 2022 überhaupt möglich.

«D’REGION»: Wie ist die Stimmung im OK?
Stefan Jost: Die Vorfreude wächst von Tag zu Tag. Die Vorbereitungsarbeiten begannen ja bereits im Jahr 2017. Ursprünglich hätte das ZTPF in Kirch-berg im Jahr 2020 stattfinden sollen – allerdings machte uns damals die Coronapandemie einen Strich durch die Rechnung und durchkreuzte unsere Planung. Trotz vieler Unwägbarkeiten hielten wir unbeirrt an unserem Ziel fest und arbeiteten auf die Durchführung des Anlasses hin. Dank des hervorragenden Teamgeists gelang es, alle Schwierigkeiten zu überwinden. Der Lohn für das beharrliche Durchhaltevermögen wird hoffentlich ein unvergessliches Fest sein, von dem die Tambourinnen und Tambouren, die Pfeifer/innen sowie die Besuchenden noch lange schwärmen.

«D’REGION»: Weshalb ist es ein absolutes Muss, dem Fest beizuwohnen?
Stefan Jost: Das ZTPF 2022 in Kirch-berg bietet die einmalige Chance, einen Einblick in die Tambouren- und Pfeiferszene zu gewinnen und das vielseitige musikalische Kulturgut kennenzulernen, das historisch weit in die schweizerische Vergangenheit zurückreicht und bis heute auf höchstem musikalischem Niveau gepflegt wird. Das letzte grosse Tambourenfest in der Region fand im Jahr 1986 in Burgdorf statt. Das ZTPF 2022 sollte man sich also keineswegs entgehen
lassen.
Zudem wird sich Kirchberg in Feierlaune und als perfekter Gastgeber präsentieren. Unser Fest steht unter dem Motto «Kultur & Tradition trifft Dorfleben» und bietet allerlei Spektakel. Am Donnerstag, 7. Juli 2022, umrahmen einige Dorfvereine die offizielle Festeröffnung. Am Freitag und Samstag, 8. und 9. Juli 2022, heizen DJs sowie die Livebands «Triangle Backstage» und «Squaw» dem Publikum ein. Für das kulinarische Wohl ist ebenfalls reichlich gesorgt. Die Besucherinnen und Besucher können sich an zahlreichen Bars und Streetfood-Ständen verköstigen und ihren Durst stillen. Der Eintritt zum Festareal ist gratis. Wer uns mit einem Solidaritätsbeitrag unterstützen will, kann vor Ort einen Festbutton kaufen.

«D’REGION:» Auf welche Programmhöhepunkte freuen Sie sich ganz besonders?
Stefan Jost: Ein Highlight stellt sicherlich der Festumzug am Sonntagnachmittag, 10. Juli 2022, dar, der ein optisches und musikalisches Spektakel der Sonderklasse bietet. 55 Formationen, manche in historische Uniformen gekleidet, nehmen teil. Die Route führt vom Dorfzentrum die Solothurnstrasse entlang zum Festgelände. Auch die Tradition des «Gässle» verdient sicherlich Erwähnung. Am Freitag- und Samstagabend werden immer wieder Formationen durch das Industriequartier und das Dorf ziehen und mit beeindruckenden Darbietungen für Begeisterung sorgen.
Festbesucher/innen sollten unbedingt dem «Solo Duo»-Wettspiel beiwohnen, bei dem jeweils ein Trommler und ein Pfeifer gemeinsam auftreten. Die Kombination fand in den letzten Jahren grossen Anklang. Es ist äusserst spannend zu erleben, wie die beiden Instrumente miteinander harmonieren.
Die Show-Fun-Kategorie, bei welcher der optische Auftritt im Zentrum steht, sollte man sich ebenfalls nicht entgehen lassen.
Selbstverständlich bietet das ZTPF 2022 in Kirchberg noch zahlreiche weitere Höhepunkte. Alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.

«D’REGION»: Welchen Stellenwert nimmt das Trommeln in ihrem Leben ein?
Stefan Jost: Als kleiner Junge wünschte ich mir, Schlagzeug zu spielen. Meine Mutter entdeckte in einer Zeitung schliesslich ein Inserat für einen Tambouren-Schnupperkurs und meldete mich an. Ich war so fasziniert, dass das Schlagzeugspielen fortan kein Thema mehr war – und diese Faszination hält bis heute ungebrochen an. Das Trommeln hat mir über die Jahre sehr viel gegeben und stellte für mich eine wichtige Lebensschule dar. Um ein gewisses Niveau zu erreichen, sind Durchhaltevermögen und Biss erforderlich. Präzision, Konzentration und die absolute Fokussierung auf das Zusammenspiel gehören zu den weiteren Anforderungen. Bei Wettspielen oder Auftritten muss man in der Lage sein, seine Fähigkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt abzurufen, Höchstleistungen zu erbringen und das Lampenfieber auszublenden. Dies hilft einem natürlich auch im Alltag und in der Arbeitswelt. Das Showtrommeln, für das der Tambourenverein Kirchberg bekannt ist, bietet zudem die Möglichkeit, die eigene Kreativität auszuleben. Um das Publikum zu begeistern, haben wir auf der Bühne etwa schon gestrippt, mit Elementen wie Feuer und Wasser gespielt oder echte Bilder gemalt. Der Fantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Kollegialität und Freundschaft werden in der Tambouren- und Pfeiferszene grossgeschrieben. Es bereitet immer viel Spass, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. Das Trommeln ist also eine facettenreiche und vergnügliche Freizeitbeschäftigung, die ich allen nur wärmstens empfehlen kann. Ich hoffe, das ZTPF 2022 wird zahlreiche Besucherinnen und Besucher für unser Hobby begeistern.


Markus Hofer


Mehr Informationen unter: www.kirchberg2022.ch.


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