Der Mustergarten für Biodiversität

  21.06.2022 Aktuell, Foto, Gesellschaft

Die Stadt Burgdorf will gemäss KlimaVision30 die Biodiversität und Artenvielfalt fördern, auch in Privatgärten. Die Stiftung Natur & Wirtschaft fördert die Artenvielfalt im Siedlungsraum und zeichnet naturnahe Areale aus, deren Flächen zu mindestens 30 Prozent aus einheimischen Pflanzen und naturnahen Elementen bestehen. Durch die Zusammenarbeit mit der Stadt Burgdorf werden gleich mehrere naturnahe Privatgärten ausgezeichnet, welche durch Wildhecken, Steinhaufen, Blumenwiesen, Ruderalflächen (meist brachliegende Rohbodenfläche)  und einheimische Pflanzen die Artenvielfalt von Burgdorf fördern. Zertifizierte Privatgärten erhalten für ihren Beitrag zur Förderung der Artenvielfalt einen Gutschein für die Grüngutentsorgung während drei Jahren.
Hier kann man die Jahreszeiten noch hautnah miterleben: Im Sommer locken Beeren und duftende Blüten Insekten an. Im Herbst raschelt der Igel durch das Laub und Vögel erfreuen sich an den Hagebutten. Im Winter dienen verschiedene Nischen als Winterquartiere für Tiere und es kehrt Ruhe in den Garten ein. Im Frühling taut alles langsam auf und die Knospen von Sträuchern und Bäumen erscheinen als Boten für einen Neuanfang. Solche Orte sind wertvoll für die einheimische Artenvielfalt und bringen den Nutzenden Freude und Ausgeglichenheit. Genau einen solchen Ort findet man im Garten der Familien Zbinden und Begré am Hirseweg in Burgdorf. Ihr gemeinsamer Garten ist der erste, welcher von der Stadt Burgdorf und der Stiftung Natur & Wirtschaft zertifiziert wurde. Bei schönstem Wetter und hohen Temperaturen wurde den beiden Burgdorfer Familien das Zertifikat und der Gutschein für die Grüngutentsorgung übergeben. Der natürliche Schatten erwies sich bei der Hitze sogleich auch als Vorteil für die anwesenden Alain Spart, Leiter Stadtgrün, Francesco Rappa, Gemeinderat Burgdorf, Janine Eberle und Tobias Meyer von der Stiftung Natur & Wirtschaft, Rudolf Holzer, Leiter Baudirektion sowie die Eigentümer Yvonne und Thomas Zbinden.
Alain Spart zeigte sich erfreut, dass die Bereitschaft in der Bevölkerung, biodiverse Massnahmen zu treffen, extrem gross sei. «Wir erhoffen uns, dass eine Art Interessengemeinschaft entsteht, welche den Austausch über Pflanzen- und Gartenwelt fördert», sagt er. Der Garten der beiden Familien Zbinden und Begré sei zwar der erste zertifizierte Umschwung, aber noch lange nicht der letzte. Die Kriterien für einen zertifizierten Garten legte die Stadt Burgdorf gemeinsam mit Janine Eberle und Tobias Meyer von der Stiftung Natur & Wirtschaft fest. Wer ebenfalls ein Zertifikat für seinen Garten erhalten und die Kosten der Grüngutentsorgung minimieren will, kann sich bei der Stadt melden. «Das Zertifikat soll einen Anreiz schaffen. Damit soll der KlimaVision30 Rechnung getragen werden. Es ist ein tolles Angebot für die privaten Haushalte, einerseits die Kosten zu senken und andererseits etwas für die Natur und Artenvielfalt zu tun», bestätigte Francesco Rappa. Tobias Meyer bezeichnete den Garten denn auch als «Mustergarten» und «Garten der Zukunft». Thomas und Yvonne Zbinden freuten sich über das Zertifikat und den Gutschein. «Der Garten wuchs mit der Zeit. Wir haben während unserer Reisen immer wieder Ideen und Inspirationen gefunden, welche wir dann bei uns umsetzten», sagte Thomas Zbinden. Der Garten sei ihre Wohlfühloase und sie geniessen die Zeit, welche sie darin verbringen können. «Wir laden Interessierte gerne dazu ein, dem Garten einen Besuch abzustatten, und freuen uns auf den Austausch», meinte er zum Abschluss.


zvg / Joel Sollberger


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