«Kerzenziehen mit Esther» – immer wieder ein schönes Erlebnis

  23.12.2021 Aktuell, Rüegsau, Kultur, Gesellschaft, Jugend

In zwei grossen Behältern stehen je acht Farben flüssiges Stearin bereit, für die kleineren Künstler/innen wurde extra ein Podest um die Wachskübel errichtet.

Esther Badertscher muss keine Anweisungen mehr geben, denn «viele Kunden kommen jedes Jahr», ist von ihr zu erfahren. Freude, Eifer und Fantasie im Eintauchen lässt nicht nur Kinderaugen leuchten. Zum Schutz der Kleider vor Wachsflecken stellen Esther und Hans bunte, grosse T-Shirts zur Verfügung und selbstverständlich auch Lümpli zum Abtrocknen der Kerzen nach dem Wasserbad. «Mir si usgrüschtet», lacht Hans Tanner. Man ist hier per Du, familiär und herzlich.

Esther künstlerisches Flair und die Liebe zum Detail zeigen sich in der grossen Ansammlung zahlreicher Kerzen unterschiedlichster Grössen. Es ist eine bunte Auswahl für verschiedenste Anlässe: verziert mit Blumen, Mustern, Ornamenten oder als Spezialanfertigungen für Sportclubs, allen voran Langnau oder Bern. «‹SC Bern› ist ausverkauft», verrät Hans schmunzelnd und stellt die gelben Kerzen für die «Tiger»-Fans schön in die erste Reihe seiner weihnächtlichen Präsentation. Keine Frage, dass «Gelb-Rot» und «Gelb-Schwarz-Rot» begehrt sind und sogar beim Kerzenziehen manchmal ein kleiner Konkurrenzkampf entsteht.

Ursula und Ueli mit den Gottenbuben Nico (14) und Timo (16) sind seit zehn Jahren Stammgäste bei Esther.«Alle Jahre wieder» bedeutet für die Jugendlichen: «Nächscht Jahr wieder.»

«Mit Herzblut» sei sie in den Wochen vor Weihnachten engagiert, versichert Esther, und dies gelte auch für Hans.
Mit «Gschpüri» und Routine schneidet er den Kerzenboden gerade und zeigt die grosse Schachtel solcher «Abresten». Diese zerkleinert er und schmilzt sie dann zu bunten Konfettikerzen zusammen. «Jede ist ein Unikat», be­teuert er.

Während vier Wochen an jeweils sechs Tagen pro Woche begleiteten Esther und Hans ihre Kundschaft bei der Herstellung wunderschöner Weihnachts­geschenke. «Am vierten Advent war der letzte Tag», bedauerte Esther beinahe wehmütig.

Sylvia Mosimann


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