So prächtig wie der sonnige Spätsommerabend ist auch die gelöste Stimmung unter den rund 60 geladenen Gästen aus Lyssch und den umliegenden Gemeinden, wobei letztere Delegationen der Gemeinderäte ent­sandt haben. Der Gemeinderat Lyssach ist fast in corpore vertreten; lediglich ein Mitglied muss wegen eines anderen unaufschiebbaren Termins absagen. Die hohe Beteiligung weist darauf hin, welchen Stellenwert die Lyssacher Verwaltung ihrem Gewerbe beziehungsweise der Wirtschaft beimisst, was im Lauf des Abends immer wieder betont wird.
Das letztjährige Wirtschaftstreffen ist covidbedingt gestrichen worden. Heuer kontrollieren Gemeindemitarbeiterinnen die Covid-Zertifikate und Ausweise, bevor sie die Namensschilder abgeben. Und immer wieder wird betont, wie schön die Durchführung des Anlasses 2021 sei.

Leistungsstarkes Gewerbe
Dieser Meinung schliesst sich Kilian Thomann, Gemeinderat Wirtschaft und Kultur, ausdrücklich an. Die Gäste haben es sich inzwischen an langen Tischen in der grossen Halle von Leu Sound gemütlich gemacht. Thomann lobt die «grosse Anzahl Gewerbetreibender in Lyssach, was offensichtlich einem Bedürfnis der Bevölkerung entspricht» und nennt die Zahl von 190 inklusive den Landwirtschaftsbetrieben. Thomann dankt der Gastgeberin Leu Sound AG beziehungsweise deren Inhaber Michael Ernst für das Engagement und den gezeigten Durchhaltewillen während der Coronakrise. Besonders erwähnenswert findet er, dass die erst 2019 vom Gründer Beat Leu an dessen Nachfolger Michael Ernst übergebene Firma während des für die Unterhaltungsbranche so verheerenden, Monate dauernden Lockdowns «nicht die Hände in den Schoss gelegt hat, sondern innovative Wege für die Zukunft gesucht und gefunden hat».
Obwohl sich fast alle Anwesenden kennen und mehrheitlich per Du sind, lässt der neue Chef von Leu Sound das Firmenangebot und die Geschichte der Firmenübergabe noch einmal Revue passieren. «Übernommen habe ich das Unternehmen vor zweieinhalb Jahren. Wir sind in der ganzen Schweiz als Veranstaltungsdienstleister tätig, das heisst mit der Vermietung von Veranstaltungstechnik inklusive fachkompetenter Betreuung, Wartung und Reparatur von Multimediatechnik. Dazu gehören auch industrielle Anlässe mit Publikum.»

Rückblick auf 37 Jahre Erfolgs­geschichte
Michael Ernst erinnert in seinem Firmenrückblick daran, dass «Beat Leu 1984 sein Hobby zum Beruf gemacht und das Unternehmen kontinuierlich ausgebaut hat. 2009 erfolgt der Neubau des Firmengebäudes an der Moserstrasse 25 in Lyssach. Es vergehen Jahre, in denen Beat Leu unter anderem die Nachfolgelösung vorantreibt, bis diese 2019 mit der Firmenübergabe an den heutigen Chef zu einem für alle befriedigenden Ergebnis gebracht werden kann.»
Geschäftsführer und Firmeninhaber Ernst hebt vor allem die «gut durchdachte und effizient abgewickelte Firmenübergabe inklusive Erhalt der Arbeitsplätze» hervor, die «für alle Beteiligten nicht einfach gewesen ist und viel Planung und ausgewogene Strategien erfordert hat». Geholfen habe auch, dass die Berner Kantonalbank als jahrzehntelange Hausbank, die über die Geschäftstätigkeit von Leu Sounds AG bestens informiert gewesen ist, bei der Geschäftsübergabe und als weiterführende Hausbank direkt involviert gewesen ist. Auch die langjährige Kundschaft habe mitgespielt und dem neuen Inhaber ihr Vertrauen geschenkt.

Mit Optimismus in die Zukunft
Dass unmittelbar nach der Geschäfts­übergabe die Covid-19-Pandemie den neuen Geschäftsführer vor grosse Probleme stellen würde, habe niemand vorhergesehen. «Mit der Kurzarbeit haben wir ein wirkungsvolles Instrument und die Chance erhalten, die damaligen Arbeitsplätze zu sichern und in dieser Zeit unser Firmenangebot für digitale Events/Streamings auszubauen. Wir sind ins Kongressgeschäft eingestiegen.»
Beat Leu betont in seinem Schlusswort:  «Ich bin mit der gefundenen Nachfolgelösung vollauf zufrieden und das Unternehmen hat sich unter meinem Nachfolger bestens entwickelt. Michael Ernst geht anfallende Aufgaben effizient an und findet schnell und präzise Lösungen für Kundenwünsche. Ich bin sicher, dass diese Geschäftsübergabe für beide Seiten einen Glücksfall darstellt.»
Nach der Firmenbesichtigung bleibt bei Speis und Trank viel Zeit für einen gemütlichen Gedankenaustausch beim von der Gemeinde offerierten Imbiss.

Gerti Binz