Die Detektive im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren starteten vergangenen Samstag bei der Stadtbiblio­thek Burgdorf. Nach einer kurzen Einführung machten sie sich in kleinen Gruppen oder als Familie selbstständig auf den Weg. Neben einem Smartphone brauchten sie etwas Mut und einen guten Spürsinn. Die Mehrgenerationengruppen zogen individuell durch die Oberstadt und wanderten zum Schloss, vorbei an Sehenswürdigkeiten.
Sie wussten, dass ein Drachenamulett aus einer Vitrine im Schloss Burgdorf gestohlen worden war. Auf ihrer Suche nach dem Dieb erhielten sie verschiedene Hinweise von den vier Verdächtigen, die alle ihre Unschuld beteuerten. Der Geologe Peter Steingruber im Garten hinter der Bibliothek, die Sängerin Iris Schmuckmann in der Schmiedengasse, der Strassenfeger Ruedi Putzer, der die Hofstatt wischte, oder die wortgewandte Diana Geldmacher unter den Lauben des Kirchbühls hatten alle ein Motiv. Sie erklärten jedoch plausibel, dass jemand anderes hinter der Sache stecke.
Ohne Zeitdruck und mit persönlichem Engagement gingen die Detektive ans Werk. Unterwegs holten sie sich telefonische Unterstützung eines Kommissars aus Berlin. Zwischendurch fanden sie Zeit zum Verweilen, genossen eine Pause, während der natürlich weiter gerätselt wurde. Die Kinder und Ewachsenen mussten den Verdächtigen verschiedene Antworten entlocken, um danach mit einem Lösungsschlüssel eine Lösungszahl zu eruieren. Damit konnten sie am Ziel, in der Stadtbibliothek Burgdorf, den Safe öffnen. Zur Erleichterung aller befand sich darin das Drachenamulett. Dieser unblutige und spannende Krimiparcours stiess auf reges Interesse und lockte viele Familien in die Oberstadt.
Die interaktive Detektivgeschichte wurde vom Theater «Tägg en Amsle» eigens für die Stadtbibliothek Burgdorf anlässlich der Kriminächte, wie sich die Burgdorfer Krimitage 2021 nannten, entwickelt. Das stimmungsvolle Motto lautete: «Der Mord ist aufgegangen».

Helen Käser