Grosses Interesse am ersten «Repair Café» im Jahr 2021

  20.05.2021 Aktuell, Kultur, Burgdorf, Gesellschaft, Vereine

Nachhaltigkeit ist die Losung und mit den schweizerischen «Repair Cafés» wird diese garantiert. Einmal mehr hat sich dieser Tag an der Kirchbergstrasse 21 gelohnt, auch wenn wegen der verordneten Personenbeschränkung Wartezeiten in Kauf genommen werden mussten.

Versierte Fachpersonen
Als Profis reparierten David Issler, Manuel Lanz, Andreas Wüthrich, Clara Schjoett, Stefan Hubacher und Albert Ernst defekte Geräte wie Staubsauger, Radio, Föhn, Kaffeemaschine oder Hochdruckreiniger. Sie vereinten Wissen und handwerk­liches Geschick unter dem Nenner «gewusst wie».

Rosemarie Weber bot Mithilfe bei der Fehlersuche in ihrem DAB-Radio an, indem sie mit der Taschenlampe für die Beleuchtung des Objektes sorgte. Margrith Lüthi brachte ihre Kaffeemaschine vorbei. «Es chunnt kei Wasser meh», erklärte sie dem Profi Albert Ernst. Eine Tüftlerei sei dies, meinte der pensionierte Elektroingenieur.

«Mit viel Sorgfalt und Geduld reparieren unsere Fachleute kostenlos defekte Lieblingsobjekte – ein Dienst, der einem grossen Bedürfnis entspricht», erklärte Marina Saladin, Betreuerin dieses Ressorts im GFV.
Die Reparaturarbeiten werden von den Fachleuten zwar gratis erledigt, aber das Aufatmen der Kundinnen und Kunden, wenn etwas wieder funktionstüchtig mit nach Hause genommen werden kann, wird meist mit einem Obolus in die Vereinskasse belohnt.

«Repair Café» ohne Kaffee
Interessiert schauten die Anwesenden beim Schraubenlösen, Strommessen und Löten zu. Im Normalfall würde die Wartezeit mit Geselligkeit bei Kaffee und Kuchen verkürzt, was corona­bedingt derzeit nicht möglich ist. Nachdem seit Oktober 2020 aber dreimal die Reparaturtage ganz abgesagt werden mussten, freute sich die Kundschaft, wenigstens wieder den Reparaturdienst nutzen zu können.

Das Kurioseste, das Albert Ernst je repariert hat, war ein grosser Stoffaffe, der singen und tanzen konnte. «Der hat dann das ganze Publikum unterhalten und fasziniert», verriet der Profi schmunzelnd und zeigte ein Handyvideo, mit dem er heute noch Leute zum Lachen bringt.

Stefan Hubacher erinnerte sich an einen Wecker mit Fernbedienung in Form einer Pistole, die «Ladehemmung» hatte. Bei Andreas Wüthrich war das Besondere eine ein Meter grosse Marionette mit verhedderten Fäden, die er zusammen mit Kollege Albert Ernst wieder «entknüppelte».

Allerlei
Textilien, Handys, Kameras, Radios, Holzgegenstände, Spieldosen, Spielzeug und vieles mehr reparieren 18 Frauen und Männer als ehrenamtliche Fachpersonen. Sie verhelfen so Geräten und Lieblingsgegenständen zu einem zweiten Leben. «Etwa 50 Gegenstände werden jeweils zur Reparatur gebracht und gut drei Viertel davon werden von unseren Helferinnen und Helfern wieder funktionstüchtig gemacht», lautet das erfreu­liche Fazit, über das sich Marina Saladin und das ganze Team freuen dürfen.

Sylvia Mosimann


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