Anfang Dezember 2020 präsentierte die reformierte Kirche Burgdorf eine grossartige Idee. Gemeinsam mit der «Arbeitsgemeinschaft der Kirchen in Burgdorf» (kurz «AKiBu») hatte sie geplant, dass am 24. Dezember 2020 ab 21.00 Uhr alle Glocken der Stadt läuten. Neun Minuten später wären sie verklungen. Möglichst viele Menschen in unserem Städtchen hätten sich vor ihr Haus oder auf ihre Balkone begeben und hätten gemeinsam das Lied «Stille Nacht» gesungen. Wenige Tage nach der fertigen Planung dieser Aktion kamen schlechte Neuigkeiten vom Bundesrat: «Singen ist ausserhalb des Familienkreises und der obligatorischen Schulen verboten, sowohl im Freien als auch in Innenräumen.»
Diese Absage liess dem Pfarrteam der reformierten Kirche jedoch keine Ruhe. Nach Rücksprache mit den Vertreter/innen der AKiBu, die sich aus neun Kirchen zusammensetzt, wurde entschieden, die geplante Aktion in anderer Form durchzuführen. Die neue Idee setzt ein Zeichen der Hoffnung und symbolisiert die Verbundenheit mit andern Menschen am Heilig­abend. Um 21.00 Uhr läuten für neun Minuten die Kirchenglocken. Während dieser Zeit sollen die Menschen in Burgdorf eine Kerze anzünden und ans Fenster stellen, «Stille Nacht» im Kerzenlicht. Dieser Akt, ein kleines Zeichen, lässt Verbundenheit spüren und erlaubt ein Rückbesinnen auf das Wesentliche, auf die erste Weihnacht im Stall zu Bethlehem. Auch diese war geprägt von Unsicherheiten.
Trotz der aktuellen Umstände wünschen die Kirchen der Stadt Burgdorf eine fröhliche Weihnacht!

Helen Käser