Siegerprojekte für den Bildungscampus Burgdorf

  25.08.2020 Aktuell, Foto, Bildung, Burgdorf, Jugend, Region

Das Wettbewerbsverfahren wurde vom Amt für Grundstücke und Gebäude (AGG) des Kantons Bern lanciert. Es folgten zwei Projektwettbewerbe – für den Neubau der Technischen Fachschule (TF Bern) und für die Erweiterung des Gymnasiums Burgdorf –, welche von einem 16-köpfigen Preisgericht juriert wurden. Die Siegerprojekte stehen nun fest und die Bevölkerung von Burgdorf ist eingeladen, diese in einer Ausstellung zu besichtigen.

Dialog mit der Bevölkerung hatte Gewicht
Dem Kanton Bern ist der Dialog mit der Nachbarschaft des Bildungscampus wichtig. Darum entstand im Sommer 2018 die «Dialoggruppe Gsteig». Sie vertritt die Anliegen des Quartiers und bringt eine Aussensicht für die praktische Machbarkeit des Campus ein. Sie hat konsultativen Charakter. Ein Mitglied der Dialoggruppe war in der Wettbewerbsjury vertreten.
Der Bau- und Verkehrsdirektor, Regierungsrat Christoph Neuhaus, zeigte anhand von Plänen die denkmalgeschützten Hauptgebäude der Berner Fachhochschule (BFH), welche belassen und sanft saniert werden. Auch der Altbau des Gymnasiums und die dazugehörige Turnhalle bleiben nach einer Sanierung bestehen. Die anderen Gebäude werden ersetzt durch die von der Jury ausgewählten Siegerprojekte. Die Entscheide seien einstimmig gefallen. Fachpreisrichter Heinz Brügger stellte die beiden Projekte vor.

Das Siegerprojekt für die Technische Fachschule heisst «werk.stadt»
Verantwortlich für die Pläne dieses Projekts ist die MAK architecture AG in Zürich unter der Leitung zweier Geschwister, Marcia Lehmann-Akermann und Mirko Akermann. Die beiden haben die Jury überzeugt, weil durch die Gebäudeanordnung und die Gestaltung der Aussenräume das grosse Bauvolumen rücksichtsvoll ins Quartier integriert werden kann. Das Projekt sieht drei parallel und versetzt angeordnete und in der Höhe gestaffelte Gebäudeteile vor. Der Teil entlang der Technikumstrasse beherbergt Werkhallen zu Ausbildungszwecken, der mittlere zusätzliche Schulungsräume. Im kleinsten Gebäudeteil gegen die Pestalozzistrasse sind Mensa, Aula, Turnhalle und Büros untergebracht. Unter Berücksichtigung wertvoller Baumbestände und bestehender Grünflächen wurden neue Freiräume geschaffen. Die Abstände zu den Privatgrundstücken und zu den historischen Bauten bleiben gewahrt und der Panoramaweg erhalten. Anhand eines Diagramms belegen die Projektverfasser zudem, dass der Schattenwurf des Neubaus die umliegenden Privatgrundstücke nicht beeinträchtigt. Das Gebäude ist zu einem Grossteil in Holz geplant, das nach Möglichkeit aus Schweizer Wäldern stammen soll, wie Neuhaus beteuerte.
Baubeginn für den Bildungscampus wäre laut ursprünglicher Planung das Jahr 2023 und die Inbetriebnahme 2026. Nun ist mit einer Verzögerung von drei Jahren zu rechnen, da erst mit dem Bau begonnen werden kann, wenn die BFH in den neuen Campus Biel/Bienne umzieht. Dessen Realisierung verzögert sich aufgrund verschiedener Rechtsverfahren.

Das Projekt «Phönix» gewinnt die Erweiterung des Gymnasiums Burgdorf
Manuel Gross, Stefan Vetsch und Bernhard Zingler von KNTXT Architekten GmbH in Zürich haben diesen Wettbewerb für sich entschieden. Sie planten am Ort des heutigen Ergänzungsgebäudes einen dreistöckigen Neubau – im Wesentlichen aus Holz – in gleicher Länge wie das historische Hauptgebäude. Sichtbare Stützen und Träger prägen das Bild. Das Zusammenspiel von Gebäude- und Grünflächen wirkt harmonisch und leicht, die Einbettung ins Quartier passend. Der Haupteingang ist gegen die Anlagemitte mit Sportplatz und Spielwiese gerichtet und wird durch einen baumgesäumten Weg mit dem Haupteingang des historischen Gebäudes verbunden. Der nötige Abstand zu Privatgrundstücken wurde auch hier berücksichtigt.
Der Karl-Grütter-Weg verbindet das Areal des Gymnasiums mit dem künftigen Neubau der TF Bern, wo die Gymnasiasten/-innen Mensa, Aula und Turnhalle mitnutzen. Daraus entsteht ein zusammenhängendes Campusgelände, der «Bildungscampus Burgdorf».

Dank an die Wettbewerbsteilnehmenden
Der Stadtpräsident Stefan Berger dankte den 49 Wettbewerbsteilnehmenden für ihre wertvollen Beiträge. Die Siegerprojekte seien anhand verschiedener Kriterien ausgewählt worden. Sie überzeugen typologisch, architektonisch und städtebaulich. Es seien transparente Gebäude geplant, welche Interaktionen zwischen Lernenden und der Burgdorfer Bevölkerung zulassen.
Während den nächsten Monaten passen die Planenden die Projekte nach den Empfehlungen der Jury optimal an. Berger hofft, die Erweiterung des Gymnasiums Burgdorf sei unabhängig vom Bau der TF realisierbar, denn das Gymnasium stosse schon länger an Kapazitätsgrenzen.

 

Helen Käser


Die Ausstellung der Siegerprojekte ist öffentlich und kostenfrei bis zum 4. September 2020 zu besichtigen (Bahnhofstrasse 7, Eingang Coop Supermarkt, 1. Untergeschoss). Montag bis Freitag: 13.30 bis 18.30 Uhr, Samstag: 9.00 bis 15.00 Uhr, Sonntag geschlossen.
Informationen zu den Siegerprojekten auf www.bildungscampus-burgdorf.ch.


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