Grosser Freudentag im Emmental

  28.08.2020 Aktuell, Foto, Wirtschaft, Gesellschaft, Vereine

Die Coronakrise hat auch vor dem Handels- und Industrieverein HIV nicht halt gemacht und die für April 2020 geplante Hauptversammlung platzen lassen. Mit den nötigen Abständen und in gebotener Kürze hat der Vorstand den Anlass vor dem traditionellen Arbeitgeberlunch durchgeführt, an dem gut 65 Personen teilnahmen. Darunter die Ehrenmitglieder Werner Eichenberger, Roland Loosli und Niklaus Lüthi sowie als Referent zum Thema Umfahrung alt Nationalrat Hans Grunder.

Thema Nr. 1: Klimawandel
In seinem Jahresbericht 2019 bezeichnet Gerber «die Diskussionen um den Klimawandel, ausgelöst durch Greta Thunberg, und die folgende grüne Welle als Dauerbrenner. Diese ökologische Bewegung war so stark und tiefgehend, dass überall in Europa die grünen Parteien bei Länder- und Europawahlen stark und teilweise erdrutschartig zugelegt haben. So auch in der Schweiz.» Grüne und Grünliberale können ihre Sitzzahlen im Nationalrat verdoppeln und neu in den Ständerat einziehen, während CVP, FDP, SVP sowie SP teils massiv verlieren.
Neben Politik und Gesellschaft erfasst die grüne Welle laut Gerber auch die Wirtschaft: «Internationale Grosskonzerne und KMUs begannen aus Angst vor verschärften Umweltvorschriften mit dem ökologischen Umbau, was sich an den Börsen niederschlug. Diese explodierten weltweit und machten viele Investoren, darunter die Pensionskassen, reich und glücklich.»

Ein grosser Schritt vorwärts
«Als grossen Freudentag» bezeichnet Gerber den 25. Oktober 2019. Nach jahrelangen Vorarbeiten ist die Erleichterung am 25. Oktober 2019 gross, als National- und Ständerat nach langem Hin und Her einem Kompromissvorschlag der Einigungskonferenz zustimmen und die Umfahrung Oberburg ins Agglomerationsprogramm der dritten Generation aufnehmen, allerdings unter gewissen Auflagen.
«Für grosse Aufregung» sorgt im Herbst 2019 die Drohung von Finanzdirektorin Beatrice Simon, dass «der Bildungscampus Burgdorf gestrichen respektive nicht realisiert werden kann, wenn sich der Grosse Rat weigert, einem von ihr geforderten Investitionsfonds zuzustimmen». Diese Drohung sollte sich in der Folge als Bumerang erweisen; der Investitionsfonds wird abgelehnt. Gleichzeitig haben sich alle Parteien klar und deutlich hinter das Projekt «Bildungscampus Burgdorf» gestellt.
Gerber lässt die HIV-Anlässe des vergangenen Jahres Revue passieren: Nach der Hauptversammlung im April folgen im Juni die Firmenbesichtigung bei der Grunder Ingenieure AG Burgdorf und eine Informationsveranstaltung im Regionalspital Burgdorf zum Thema «Umgang mit psychischen Problemen am Arbeitsplatz». Die Besucherzahlen sprechen für sich: Rund 100 CEOs nehmen teil.

Ein Bundesrat spricht
Im Sommer/Herbst findet anlässlich der Techdays Burgdorf das «Face to Face Meeting» mit der Berner Fachhochschule BFH zum Thema «Von der unternehmerischen Herausforderung zur datengestützten Lösung» statt. Es folgen der Arbeitgeberlunch, die Emmentaler Lehrstellenbörse in Langnau und der Herbstanlass mit Netzwerk Wirtschaft Emmental, an dem Bundesrat Guy Parmelin zum Thema «Strategie und Chancen der Freihandelsabkommen für die Schweizer Landwirtschaft» spricht.
Im Oktober 2020 referiert Prof. Dr. Aymo Brunetti zur aktuellen Wirtschaftslage und zu Zukunftsperspektiven. Nach Arbeitgebergesprächen im November folgt noch die fünftägige Wirtschaftswoche am Gymnasium Burgdorf für Gymnasiasten und Lernende verschiedener Branchen.

Werbung für neue Mitglieder
Der Mitgliederbestand des HIV Sektion Emmental liegt knapp unter 500 Personen beziehungsweise Firmen. Gerber fordert zu Neuwerbungen auf. Michael Elsaesser erläutert kurz die Finanzen. Die Anwesenden genehmigen alle Punkte sowie die folgenden Wahlen einstimmig.
Das Jahresprogramm 2020 findet breite Zustimmung. In politischer Hinsicht wird sich der HIV laut Gerber weiterhin stark für die Verkehrssanierung Burgdorf – Oberburg – Hasle sowie für die Realisierung des Bildungscampus Burgdorf mit einem funktionsfähigen TecLab einsetzen. «Letzteres soll unter dem Oberbegriff Nachhaltigkeit die drei Bereiche MINT, Weiterbildungen und wirtschaftsnahe Dienstleistungen erfolgreich anbieten.» Der HIV-Präsident empfiehlt den Beitritt zum Verein «Netzwerk TecLab».
Nach der Verabschiedung von Marco Studer aus dem Sektionsvorstand würdigt Gerber das Wirken von Werner Eichenberger, der «1999 in den Sektionsvorstand gewählt worden ist. 2002 wird er Vizepräsident, von 2003 bis 2008 Sektionspräsident. Nach seinem Rücktritt betreut er bis Frühling 2017 das Ressort Verkehr. Er nimmt an unzähligen Verkehrssanierungssitzungen teil und kämpft mit Hans Grunder und der damaligen Bau- und Verkehrsdirektorin Barbara Egger-Jen­zer an vorderster Front für das Projekt ‹Emmentalwärts›. Seit 2003 ist er Vorstandsmitglied des Kantonalen HIV. Wir verneigen und bedanken uns ganz herzlich», schliesst der HIV-Präsident.

Gerti Binz

 


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