Auszeichnung für innovatives Pilotprojekt

  30.07.2019 Burgdorf, Foto, Wirtschaft, Region

Die Unternehmerinitiativen NEUE ENERGIE BERN und NEUE ENERGIE SOLOTHURN haben im Juni mit dem Preis «NEUE ENERGIE 2019»  Unternehmen ausgezeichnet, welche sich in den Bereichen erneuerbare Energie und Energieeffizienz besonders eingesetzt haben. Mit ausgezeichnet wurde dabei auch die Arbeitsgemeinschaft Swissframe, welche sich aus den Unternehmen Swissframe AG (Münchenbuchsee), Zaugg Sanitär & Spenglerei GmbH (Kirchberg), Lilian Schönauer Beratung & Baurealisation GmbH (Burgdorf) und Werkidee Architekten GmbH (Burgdorf) zusammensetzt. Bei der Sanierung von Mehrfamilienhäusern in Burgdorf verbaute die Arbeitsgemeinschaft als Pilotprojekt Swissframe-Module, welche die Energieeffizienz und das Wohnklima in alten Häusern deutlich verbessern.

Ein zukunftsgerichtetes Projekt
Heinz Sägesser der Werkidee Architekten GmbH freut sich sehr über die erhaltene Auszeichnung: «Es ist schön,  als Team einen solchen Preis zu erhalten. Eine Lösung wie unsere Swissframe-Module kann man nicht alleine bewerkstelligen, dazu gehört eine gute Zusammenarbeit.» Er erklärt, was alles hinter den innovativen Modulen steckt: «Ursprünglich ging es um die Kernsanierung mehrerer Mehrfamilienhäuser in Burgdorf. Die Leitungen mussten saniert werden, doch wollte man Einschränkungen für die Mieter möglichst vermeiden.» Heinz Sägesser führt weiter aus: «Mit unserem Pilotprojekt der Swissframe-Module muss nur sehr wenig vor Ort gemacht werden. Dadurch, dass ein Grossteil der Vorarbeit in der Werkstatt geleistet wird, lassen sich auch die Fehlerquellen minimieren. Vor Ort müssen die Module nur noch zusammengesteckt werden.»
Doch die Swissframe-Module können noch viel mehr: So verstecken sich hinter den Wänden etwa auch 100-Liter-Boiler, die jede der 32 sanierten Wohnungen mit Warmwasser versorgen. Falls das für den Wasserverbrauch nicht reichen sollte, hilft eine zusätzlicher Durchlauferhitzer aus.
Eine Besonderheit der Module ist auch, dass darin die Wohnraumbelüftung enthalten ist und mit der Abwärme der Fortluft das Warmwasser erzeugt wird. «So können wir rund 70 Prozent der benötigten Energie mit erneuerbarer Energie abdecken», führt Heinz Sägesser aus. Dadurch lassen sich insbesondere Gebäude, welche im vergangenen Jahrhundert energetisch ungenügend gebaut wurden und einen hohen Energieverlust aufweisen, effizient sanieren. «Besonders die schnelle Einbauzeit, die durch diese Module möglich wird, ist ein riesiger Vorteil. Die Bewohnerinnen und Bewohner der Häuser konnten während der ganzen Umbauzeit darin wohnen bleiben. Auch für einen Neubau wäre dieses Konzept geeignet, da so direkt die Wohnungslüftungs- und  Warmwasserthematik geklärt wäre», führt der Architekt aus. Dass das Pilotprojekt einen so guten Anklang gefunden hat, freut ihn besonders: «Man hat zwar die Laborergebnisse, doch weiss man schlussendlich nie, wie es unter realen Bedingungen aussieht. Die Rückmeldungen sind aber sehr gut.»

Bauen für die Zukunft
Für Raoul Knittel, Geschäftsführer des Verbands Unabhängiger Energieerzeuger (VESE) und Projektleiter der kantonalen Unternehmerinitiative NEUE ENERGIE BERN, sind solche Projekte zukunftsweisend: «In der Schweiz geht rund die Hälfte des Energieverbrauchs auf Gebäude zurück, vor allem auf ältere mit einem hohen Energieverlust. Solche Projekte wie die Swissframe-­Module zeigen, dass Renovationen mit regionalen Anbietern und sogar während des Betriebs der Wohnhäuser möglich sind. Wir wollen aufzeigen, dass es machbar und wirtschaftlich ist!»

 David Kocher / zvg


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