Einmal mehr gastierte die Theatergruppe «Oeschdampf» aus Subingen am vergangenen Wochenende im Restaurant Freischütz in Utzenstorf. Die Truppe ist bekannt und nach bereits zwei Aufführungen vor Ostern in der Mehrzweckhalle in Subingen blieb dementsprechend auch kaum ein Platz frei im Saal. «Wir verpassen keine Aufführung der ‹Oeschdampfs›», so der Kommentar eines Gastes, der mit seiner Gattin und ein paar Freunden anwesend war. Dem Verein gehören zurzeit 18 Mitglieder an und er besteht bereits seit 25 Jahren. Im Kulturgeschehen von Subingen hat er seit Langem einen festen Platz, spielt an kleinen und grösseren Anlässen auch ausserhalb seines Kantons und ist des Theaterspielens noch nicht müde geworden. Mit dem diesjährigen Stück «Unheimlechi Missverständnis», einer Komödie in drei Akten von Ronny Saunters nach der Dialektbearbeitung von Rico Spring, boten die Spielerinnen und Spieler unter der Regie von Reto Affolter den anwesenden Gästen einen äusserst heiteren und unterhaltsamen Abend. Sehr textsicher und souverän beherrschten sie ihre Auftritte – und es waren nicht wenige.
Die Art der Missverständnisse in diesem herrschaftlichen Haus sind ziemlich beängs­tigend und mysteriös, fallen doch innert kurzer Zeit verschiedene im Haus tätige Handwerker eigenartigen Zwischenfällen zum Opfer. Etwas gar zu herrschaftlich und arrogant führt sich die Hausherrin Gabriela Rohrbach auf, behandelt ihre Putzfrau Romy dementsprechend und muss einsehen, dass es falsch ist, Menschen nur nach ihrer vermeintlichen Herkunft einzustufen, um sich erhabener zu fühlen. Die zukünftige Schwiegertochter Alessia ist diejenige, die dem Frieden in dieser Familie nicht traut. Um Alessia davon zu überzeugen, dass alles mit rechten Dingen zugeht, braucht es ziemlichen Einfallsreichtum, beispielsweise erneut eine oder gar zwei Leichen unbemerkt zu entsorgen. Zum Glück gibt’s da noch die etwas verwirrte Susy, die sich dafür perfekt eignet.
In ein paar Monaten wird auf www.oeschdampf.ch veröffentlicht, was die Theatergruppe im kommenden Jahr anbieten wird.

Rosmarie Stalder