Hauptversammlung des Handels- und Industrievereins (HIV)

  30.04.2019 Aktuell, Foto, Wirtschaft, Gesellschaft, Region, Ersigen

Dieses Jahr trafen sich die Teilnehmenden des HIV vor der Hauptversammlung im Neubau der Geiser agro.com ag in Rüdtligen-Alchenflüh. Dieser Betrieb wurde vor 130 Jahren gegründet und gilt heute als führendes Unternehmen in der Kernobstbranche. Hier werden Schweizer Äpfel und Birnen mit fortschrittlichster Technik gelagert, sortiert, verpackt und an den Detail- und Grosshandel ausgeliefert. Die Geiser agro.com ag pflegt nationale und internationale Geschäftsbeziehungen, ein erfolgreicher Betrieb, der für Qualität bürgt.
Vor der Hauptversammlung nutzte Isabelle Simisterra, Leiterin von Emmental Tourismus, die Chance, mit den Anwesenden über ihre Pläne zu sprechen. Jährlich werden rund dreissig Journalisten aus der ganzen Welt eingeladen, um das Emmental näher kennenzulernen. Sie motivierte die Anwesenden, solche Medienreisen für Wirtschaftsjournalisten zu überdenken. Mit Unterstützung der regionalen Wirtschaft wären solche Reisen durchführbar, beispielsweise mit Betriebsbesichtigungen. Zahlreiche Firmen sind bereits heute international tätig. Sie gelten als Botschafter des Emmentals und können darum Werbematerial für ihre Region beziehen.
Hauptversammlung im Landgasthof Bären in Ersigen
Der Präsident Walter Gerber durfte 122 der insgesamt 495 Mitglieder willkommen heissen. Zuerst sprach er über das vergangene Geschäftsjahr. Für 2018 wurden zuversichtliche
Wirtschaftsprognosen vorausgesagt. Doch der Handelsstreit zwischen den USA und China und die Unsicherheiten durch den Brexit führten zu einer Abschwächung der Weltkonjunktur. Das Wirtschaftswachstum betrug 2,3 Prozent und wird für das Jahr 2019 voraussichtlich tiefer ausfallen.
Im Jahr 2018 bedeuteten die SwissSkills einen besonderen Höhepunkt für den HIV. Die Berufsmeisterschaften rücken die Bedeutung der Berufsausbildung in den Vordergrund und geben ihr ein grösseres Gewicht. Das Vereinsjahr erlaubte ausserdem Einblick in verschiedene Betriebe. Wie jedes Jahr wurde ein Schüler des Gymnasiums Burgdorf mit dem HIV-Preis geehrt. Der Verein unterstützte zudem die Lehrstellenbörse und führte Arbeitgebergespräche.
Auch das Programm 2019 bietet verschiedene Anlässe. Die Grunder Ingenieure AG in Burgdorf öffnet für die Mitglieder ihre Türen und im Spital Emmental findet ein Referat zum Thema «Psychische Probleme am Arbeitsplatz» statt. Ein Arbeitgeberlunch, eine Wirtschafts-Woche am Gymnasium Burgdorf und die Unterstützung der Lehrstellenbörse sind ebenfalls Teil des Vereinsjahres 2019.

Ein politischer Schwerpunkt im Emmental ist die Verkehrssanierung Burgdorf-Oberburg-Hasle
Nach positivem Entscheid im Nationalrat hat der Ständerat vergangenes Jahr diese Verkehrssanierung abgelehnt. Nun setzt sich eine Lobby-Gruppe des HIV erneut für die Auflösung dieses Nadelöhrs ein. Ein weiterer Schwerpunkt der Sektion Emmental ist das TecLab, welches in Burgdorf ge­plant wird. Dieses soll einen wichtigen Beitrag zur Qualifizierung von Berufsleuten leisten und als Austauschplattform für Industrie, Gewerbe und KMU dienen.
Der Kantonale HIV sieht seine Schwerpunkte in der Stärkung der Bildung, der Verbesserung von Verkehrserschliessungen, der Senkung der Steuern und im Abbau der Bürokratie.
In den Sektionsvorstand wurden zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt: Philipp Kuhn, CEO der Jutzler AG in Oberburg, und Stephan Hirt, CEO der Schwob AG Burgdorf. Sämtliche anderen Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt.

Urs Kessler, CEO der Jungfraubahnen, sprach zum Thema «Langfristige Erfolgsfaktoren einer KMU»
Der erfolgreiche Geschäftsführer arbeitet seit 32 Jahren bei den Jungfraubahnen, einem hoch profitablen Unternehmen mit 250 Millionen Franken Umsatz pro Jahr. Er sprach über Hochs und Tiefs, die ihn während dieser Zeit begleitet haben und über die divergierenden Interessen von Aktionären und der Öffentlichkeit. Seine Ausführungen zeigten, wie hoch motiviert und gezielt Kessler das Unternehmen vorantreibt. Wichtig seien vor allem längerfristige Ziele. Die klare Positionierung, das Branding und höchste Qualität der Angebote seien entscheidend. Mit dem Projekt «V-Bahn» werde die touristische Zukunft der gesamten Jungfrau Region gesichert. Details dazu
auf www.jungfrau.ch/v-bahn. Zum Abschluss gab er den Kolleginnen und Kollegen zwei Tipps mit für ihren wirtschaftlichen Erfolg: «Entweder richtig oder nicht» und «anders als alle anderen».
Der Tag fand seinen Abschluss mit einem gediegenen Nachtessen.

Helen Käser


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