Nur noch zuhören und zustimmen

  27.03.2018 Aktuell, Burgdorf, Region, Politik

Neues Unternehmerzentrum
Stadtpräsident Stefan Berger informiert, dass die Raiffeisenbank Schweiz im Sommer 2019 ihr fünftes Regionales Unternehmerzentrum (RUZ) im Bahnhofquartier Burgdorf an der Lyssachstrassse 111 einrichten wird. Es handelt sich dabei um das neuere Gebäude gegenüber dem langgestreckten ehemaligen Aebi-Hauptgebäude; in Letzterem war früher die Verwaltung und ein Teil der Produktion untergebracht. Derzeit befinden sich noch Produktionsstätten von Ypsomed im neueren Gebäude, die in ungefähr einem Jahr ausziehen werden. Laut Berger «bedeutet dieses neue Unternehmerzentrum eine Stärkung des Wirtschaftsstandortes Burgdorf, da sich hier Unternehmen aller Branchen aus den Kantonen Solothurn, Bern, Freiburg und Wallis treffen werden». Wie Raiffeisen mitteile, diente das RUZ als Treffpunkt und Eventlokal für ein schweizweites Unternehmernetzwerk.
Der Gemeinderat nimmt erfreut zur Kenntnis, dass Burgdorf mit diesem wichtigen Zuzug in seinen Bestrebungen gestärkt wird, die Attraktivität für Firmen zu steigern. Berger weist auf die erfolgreichen Anstrengungen von «Gesundheitswirtschaft Burgdorf» hin und die anhaltenden Bemühungen um verstärkte Zusammenarbeit mit kantonalen Stellen.

Seit 1994 zweimal überarbeitet
Gemeinderätin Charlotte Gübeli, Ressort Soziales, informiert über das Altersleitbild der Stadt Burgdorf, das jetzt in der zweiten Überarbeitung vorliegt und vom Gemeinderat bereits im Dezember 2016 genehmigt worden ist: «Wir haben während rund zwei Jahren das Altersleitbild von 1994 (später erste Überarbeitung 2004) mit einem Projektteam unter der Leitung von Peter Dolder – einem ausgewiesenen Fachmann – erneut überarbeitet. Zusätzlich hat ein Begleitteam mit Vertretungen von Pro Senectute, Spitex Burgdorf-Oberburg, Reformierter Kirche, Altersheim Sonnhalde sowie weiteren Fachpersonen mitgearbeitet.»
Sie präzisiert: «Zusammen haben wir die Handlungsfelder des vorhergegangenen Leitbildes überprüft und festgelegt, wo künftig Handlungsbedarf besteht: Ist das noch gültig, hat es Wechsel gegeben, gibt es bessere, zeitgemässere Vorgaben, andere Formulierungen, zusätzliche Themen usw. So hiess es früher: Wohnen im Alter, heute nur noch Wohnen. Angenehmes Wohnen soll für alle gelten! Hindernisfreies Bauen dient auch jüngeren Familien.»


Bedarfsorientiert
Ganz wichtig ist es für Charlotte Gübeli, dass man sich beim Altersleitbild neu ausschliesslich am Bedarf orientiert und nicht an Wünschen (oder Begehrlichkeiten). Sie betont, dass die bisher aufgeführten Massnahmen grösstenteils von der Alterskommission umgesetzt werden konnten. Um künftig professioneller, speditiver und zielgerichteter arbeiten zu können, wird das neu gegründete Forum «Alter» entsprechend tätig werden. Sie betont, dass «den Fachleuten bei Spitex und Pro Senectute zuerst auffällt, wenn etwas nicht rundläuft. Hier klappt die Kommunikation ausgesprochen gut, alle Institutionen arbeiten reibungslos miteinander.» Aus diesem Grund hat die Stadt auch einen vergütungsberechtigten Leistungsvertrag mit Pro Senectute abgeschlossen, weshalb Letztere das Forum leitet.
Gübeli ist stolz, dass die Stadt Burgdorf «ein wirklich reichhaltiges Angebot für Senioren/-innen zur Verfügung stellt. Es gibt so viele interessante Sachen und Projekte, aber vielfach haben die angesprochenen Frauen und Männer Mühe, das für sie Passende auch zu finden.» Sie erinnert beispielsweise an den jeden Montag ab 9.30 Uhr stattfindenden Seniorenstamm im Hotel Berchtold an der Bahnhofstrasse 90. Der Kulturkreis «60plus» offeriert zahlreiche interessante Anlässe.

Lokal genügend Pflegebetten
Charlotte Gübeli weist darauf hin, dass verschiedene frühere Aufgaben der Stadt an den Kanton übergegangen sind, wie beispielsweise die Bereitstellung von Pflegebetten. Das gleiche gilt für die Spitex-Finanzierung. Sie erwartet mit Blick auf die demografische Entwicklung der Bevölkerung, dass künftig noch grossräumiger geplant werden muss, um alle nur möglichen Synergien auszuschöpfen. Seitens des Kantons besteht die Forderung nach realistischer Planung bei den Pflegebetten, wobei im unteren Emmental wie in Burgdorf ausreichend Betten vorhanden sind. Im mittleren Emmental (um Sumiswald) und oberen Emmental (um Langnau) besteht eher eine Unterversorgung, doch ist hier eine Abwanderung zu beobachten.
«Die Frauen und Männer der geburtenstarken Jahrgänge werden demnächst Senioren; darauf müssen wir uns vorbereiten. Zudem nimmt die Lebenserwartung und der Wunsch nach sinnvoller Betätigung im Alter zu.» Entsprechend sind die Handlungsfelder im Altersleitbild formuliert: Hilfe, Pflege und Betreuung/Gesundheit; Wohnen; aktive Lebensgestaltung und Solidarität; öffentlicher Raum; Migration; Finanzen.
Auch die Regionalkonferenz Emmental mit 40 angeschlossenen Gemeinden und zusammen rund 97 000 Einwohnerinnen und Einwohnern weist neu eine Alterskommission auf. Die Ausführungen werden mit Interesse zur Kenntnis genommen.

Schnell und einstimmig
Der Stadtrat nimmt vom Bericht der Hochschule Luzern «Evaluation NPM-Burgdorf: Umsetzung Massnahmeplanung» Kenntnis, stimmt den erzielten Ergebnissen zu und ermächtigt den Gemeinderat und die Verwaltung einstimmig mit der Umsetzung. Eine Motion betreffend der «Einführung eines Tages der Nachbarschaft» passiert nach der Umwandlung in ein Postulat mit 33 Ja bei 5 Nein und einer Enthaltung. Yves Greisler erklärt sich als Sprecher der überparteilichen Interpellation von SVP, FDP, GLP, BDP betreffend Investitionskredit Besitzstandsregelung für Primatwechsel 2011 von 6,8 Mio. Franken nach anfänglichen Reklamationen wegen Unvollständigkeit schliesslich doch als befriedigt. Tabea Bossard-­Jenni informiert im Zusammenhang mit der EVP-Interpellation betreffend Ablagerungsstandort Dälmoos, dass in Burgdorf weitere sieben Deponien bestanden haben, deren erste 1912 in Betrieb genommen und deren letzte 1985 geschlossen worden sei. Der Gemeinderat sieht derzeit keinen Handlungsbedarf. Bossard-Jenni fordert, allen Standorten angemessene Aufmerksamkeit zu schenken.
Neben weiteren Vorstössen diverser Parteien deponieren BDP, SVP und EDU den überparteilichen Auftrag, die nötigen Massnahmen für einen kostenneutralen Ausstieg aus der Personalvorsorgestiftung Region Emmental (PRE) zu treffen.


Gerti Binz


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