In der Schule Aefligen wird vieles anders!

  17.07.2017 Aefligen, Bildung / Schule

Bei schönstem Wetter fand in Aefligen das Schulschlussfest statt. Zum Thema «Film ab» vom vergangenen Jahr zeigten die Kinder in den Zimmern ihre Produktionen und die Oberstufe führte ein selber geschriebenes und inszeniertes Theater auf. Alles wie immer und doch war alles anders! Zwei langjährige Lehrkräfte, Catherine Kreis (seit 1987) und Rolf Frauchiger (seit 1988), wurden verabschiedet. Ebenfalls verabschiedet wurde die Kindergartenlehrperson Iris Keller.  
Gerne erinnern sich Catherine Kreis und Rolf Frauchiger an den Start in Aefligen. Sie erlebten die Kinder anders als heute, vielleicht als etwas weniger selbstständig. In der Schule wurde ihnen viel Neues erzählt, sie hatten keine Möglichkeit, ihren Wissensdurst im Internet zu stillen. Auch waren die Angebote ausserhalb der Schule – Sport, Musik, aber auch Ausflüge mit Eltern – viel seltener. Das sehr junge Team in Aefligen durfte bei der Behörde und in der Gemeinde auf grossen Rückhalt zählen. Mit einem verschmitzten Lachen erinnert sich Rolf Frauchiger, dass die vielen neuen Ideen zwar nicht immer verstanden, aber grosszügig umgesetzt wurden. Skeptischen Voten von Behörden und Eltern zum Trotz konnte in Aefligen zum Beispiel bereits 1995 die 5-Tage-Woche eingeführt werden. Aefligen war damit eine der ersten Gemeinden im Gemeindeverband Kirchberg mit schulfreiem Samstag.
Catherine Kreis erinnert sich an die ersten Jahre an der Unterstufe. Seite für Seite füllten die Schulkinder ihre Hefte mit Buchstaben, zuerst «Steinschrift», dann «zämeghänkt». Im Rechnen hat sich ausser den Lehrmitteln wenig geändert. Als junge Mutter, erzählt Catherine Kreis, habe sie sie sich mit einer zweiten Lehrkraft die Stelle geteilt, was damals äusserst ungewohnt war. So erstaunt auch nicht die Frage besorgter Eltern: «Wer kocht denn das Mittagessen für Ihre Kinder, wenn Sie unterrichten?» Die Prüfungsvorbereitungen für die Sekundarschule waren für sie eine grosse Herausforderung. Oft brauchte es tröstende Worte! Wer es schaffte, durfte oder musste ab dem neuen Schuljahr nach Kirchberg in die Sekundarschule radeln. Sommer und Winter, bei heissen Temperaturen, Regen und Schnee. Und dies an sechs Tagen in der Woche. Damals war auch samstags noch Schule.
Auch Rolf Frauchiger, der an der Mittelstufe, 5. / 6. Klasse, unterrichtete, erinnert sich gerne an seine erste Zeit in Aefligen zurück. Als junger Lehrer empfand er die Elternarbeit recht intensiv und ungewohnt. Waren die ersten Jahre eher ruhig, weil er die Schüler und Schülerinnen unterrichtete, die den Sekübertritt nicht geschafft hatten, änderte sich dies nach der Einführung des Systems 6 / 3. Nun musste er die Entscheide fällen. Allerdings gab es keine Prüfungen mehr. Für die Schulkinder bedeutete das, dass die Noten eines ganzen Jahres zählten. Für Rolf Frauchiger stellte diese Aufgabe eine grosse Herausforderung dar, die er mit Bravour meisterte. Als Lehrer war auch er überaus beliebt.
Ende der 90er-Jahre forderte der Kanton für jede Schule eine Schulleitung. Administrative Arbeiten wurden immer wichtiger. Rolf Frauchiger übernahm 1998 dieses Amt, blieb aber als Lehrer tätig. Er prägte die Zukunft der Schule Aefligen wesentlich mit. Coole respektive kühle Schneesportlager, interessante Landschulwochen, tolle Schulreisen, Projektwochen und Schulschlussfeiern wurden für ihn, für alle Schüler und Schülerinnen und nicht zuletzt für die ganze Bevölkerung zu bleibenden Erinnerungen.
Catherine Kreis wird ab August eine Ausbildung zur Heilpädagogin beginnen und an der Schule Oberburg im zukünftigen Bereich ein Pensum übernehmen. Rolf Frauchiger wechselt an die Schule Jegenstorf, wo er die Gesamtleitung übernimmt. Iris Keller wird an einer Basisstufe in Luzern unterrichten. Die Bevölkerung und die Behörden bedankten sich an der Schlussfeier bei den Lehrpersonen mit einem herzlichen Merci und einem grosszügigen Abschiedsgeschenk. Auch die Schüler und Schülerinnen bedankten sich, mit einem «DANKE FÜR ALLES». Aefligen schliesst sich diesem Dank an!

zvg


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