Am Mittwoch, 17. Mai 2017, fand in der Aula der Fachhochschule in Burgdorf anschliessend an die Hauptversammlung des Vereins Bildung Emme das Frühlingssymposium statt.
Die Zuhörer/innen in der gut gefüllten Aula der Fachhochschule liessen sich von Prof. Dr. Willi Stadelmanns Referat zum Thema «Wie lerne ich erfolgreich? Lernen zwischen Vererbung und sozialer Umwelt» begeistern.
In seinem Vortrag wartete Stadelmann mit erstaunlichen Zahlen auf. Es ist verblüffend, dass unser Gehirn mit nur zwei Prozent der Körpermasse zwanzig Prozent der Energie verbraucht. Bei Kleinkindern kann dieser Wert gut und gern auf die Hälfte des Energieverbrauchs ansteigen.
Prof. Stadelmann hat aber auch die vielen Neuromythen aufs Korn genommen. «Neuro» liegt offenbar im Trend und die Regale füllende Literatur verspricht Wunder, die die Gehirnforschung nicht leisten kann. Stadelmann hat zur Vorsicht gegenüber den «Neuro»-Versprechen aufgefordert. Grundsätzliche Erkenntnisse übers Lernen sind, seiner Meinung nach, seit Jahrhunderten bekannt. Die Hirnforschung gibt uns nun die Möglichkeit, diese Erkenntnisse auch zu beweisen. Prof. Stadelmann hat den Zuhörern/-innen in diesem Zusammenhang ein Zitat von Konfuzius in Erinnerung gerufen:
«Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es können.»
Laut Prof. Stadelmanns Ausführungen ist das Potenzial eines Menschen in seinen Genen angelegt, aber erst die anregenden Reize bilden das Gehirn aus. Das Gehirn ist plastisch. Es vernetzt und verändert sich ein Leben lang. Er forderte die Zuhörer/innen dazu auf, das Hirn auch im Alter zu trainieren, sonst droht ein rascher Abbau. Lernen ist ein individueller lebenslanger Prozess, der durch eigene Tätigkeiten in Wechselwirkung mit der Umwelt ermöglicht wird. Fazit: Lernen heisst selbst tun.
Prof. Stadelmann ist auch auf die Bedeutung der Ernährung und des Schlafs eingegangen. Wegen des hohen Energiebedarfs des Gehirns ist ein gutes Frühstück für Kinder und Jugendliche unerlässlich. Für sie ist auch ausreichender Schlaf wichtig, umso mehr, als das Gelernte im Schlaf vertieft wird. Grundlegend für den Lernerfolg ist zudem die Motivation.
«Ein aktuelles leistungsmotiviertes Handeln findet besonders dann statt, wenn die Tendenz ‹Hoffnung auf Erfolg› die Tendenz ‹Furcht vor Misserfolg› überwiegt.» (Zitat Walter Edelmann.)

Die Hauptversammlung des «vbe»
An der diesjährigen Hauptversammlung konnten zwei neue Vorstandsmitglieder gewählt werden: Stefan Berger, Stadtpräsident von Burgdorf und Vertreter der Regio­nalkonferenz Emmental, sowie Pino Mangiarratti, Präsident von «Bildung Bern». Das Budget enthält wiederum zahlreiche Vergabungen an Lernende und Gymnasiasten für besondere Leistungen. Dem «vbe» ist es ein Anliegen, gute Bildungs- und Ausbildungsangebote zu fördern. Neben den besten Maturarbeiten werden die Verkaufsmeisterschaften, der Gastrowettbewerb «bzEmme», die Vertiefungsarbeiten «bzEmme» sowie «Rush7» finanziell unterstützt.
Weitere Informationen sowie das Referat von Prof. Dr. Willi Stadelmann finden sich auf der Homepage des «vbe».
zvg
www.vbemme.ch.