Eine Operette im Zelt des Circus Monti

  31.05.2017 Gesellschaft, Kultur

Ab dem 3. Juni heisst es Manege frei für die Operettenaufführungen der Zirkusprinzessin von Emmerich Kálmán im Aeschimoos. Zwanzig Aufführungen sind auf dem Spielplan. Die ganze Spielzeit dauert bis in die zweite Juliwoche. Alle notwendigen Vorbereitungen sind getroffen worden und das Zelt steht schon. Ursula Willi hat dem Intendanten der Bühne Burg­äschi, Hermann Gehrig, einige Fragen gestellt.

Ursula Willi: Die Zeltanlage im Aeschimoos sieht imposant aus. Warum baut man für eine Operettenaufführung ein Zirkuszelt auf?
Hermann Gehrig: Emmerich Kálmáns Zirkusprinzessin spielt in einem Zirkus. Er wünschte sich zeitlebens eine Aufführung seiner Lieblingsoperette in einer Manege. Was dem Komponisten vorenthalten blieb, wollen wir neunzig Jahre nach der Entstehung seines Werkes realisieren.

Ursula Willi: Wie kommen Sie dazu, das grosse Zelt des Circus Monti zu mieten?
Hermann Gehrig: Die Familie Muntwyler hat ihre Jahrestournee gekürzt. Sie will nur noch ab dem Monat Juli spielen. Deshalb mietet sie ihre Zelte in der verbleibenden Zeit aus.

Ursula Willi: Übernimmt man eine solche Anlage «schlüsselfertig»?
Hermann Gehrig: Nicht ganz. Beim Zeltaufbau konnten wir nicht mithelfen. Das eingespielte Team von Monti baute nach Zirkusmanier sehr rasch auf. Uns blieb das Einrichten der Manege, das Erstellen des Bühnenbildes, das Einbauen von Böden und das Vorbereiten der Gastronomiezelte. 800 Quadratmeter Boden verlegten wir im Eigenbau.

Ursula Willi: Wer arbeitet denn beim Bau mit?
Hermann Gehrig: Wir können jeweils auf die Mitarbeit von vierzig meist pensionierten freiwilligen Helfern zählen. Während einer Woche sind täglich zwanzig Männer im Einsatz. Unmittelbar vor der Premiere wird der gesamte Festplatz erstellt. Für mich ist die ganze Bauphase eine spannende, bereichernde und kreative Zeit.

Ursula Willi: Lässt sich auf einem Moosboden eine fünfwöchige Aufführungszeit überhaupt realisieren?
Hermann Gehrig: Wir hatten beim Aufbau Wetterglück. Der trockene Frühling wirkt sich für uns ebenfalls günstig aus. Die Leute von Monti trugen beim Aufbau der Zelte zum Terrain sehr Sorge. Der Parkplatz liegt auf einer mit Aushubmaterial sanierten Wiese. Bei Regenwetter haben wir einen Plan B, damit unsere Gäste nicht auf dem nassen Moosboden parkieren müssen.

Ursula Willi: Nun geht es wohl ans Finish bei den Probearbeiten?
Hermann Gehrig: Ja. Unsere Solisten, der Chor und das Orchester üben bereits im Zirkuszelt. Unser bewährter Probenplan garantiert ein ruhiges Arbeiten bis zur Premiere.

Ursula Willi: Kann man sich auf etwas Spezielles freuen?
Hermann Gehrig: Dass wir für einmal keine Open-Air-Operette unter freiem Himmel spielen, ist schon speziell. Das Zirkuszelt versetzt alle in eine ganz besondere Stimmung. Unsere Regisseurin Melanie Gehrig hat diesmal mit vielen Details arbeiten können, die auf der grossen Freilichtbühne nicht zur Geltung kommen. Es erwartet uns eine feine Inszenierung mit einem nahen Kontakt zu unserem Publikum. Stefanie Frei in der Titelrolle und Simon Jäger als Mister X agieren als neue ausgezeichnete Interpreten auf unserer Bühne.

Ursula Willi: Wie fühlen Sie sich zwei Wochen vor der Premiere?
Hermann Gehrig: Ich mag sie kaum erwarten. Wir haben für dieses Projekt sehr viele Planungs- und Vorbereitungsarbeiten leisten müssen. Alles war neu. Nach dieser anstrengenden Zeit wollen wir – und auch ich – unser geliebtes Spielen und Singen auf der Bühne geniessen.


Ursula Willi: Sagen Sie uns noch etwas zur Zirkusprinzessin!
Hermann Gehrig: Kálmáns Werke besitzen einen ausserordentlichen musikalischen Reichtum. Jedes Stück entführt uns in eine neue Welt voller Zauber und Emotionen. Zirkusmusik, Wiener Walzer, damalige Unterhaltungsmusik und der ungarische Csárdás wechseln in bunter Reihenfolge.
Die Handlung lebt von den bekannten Themen, die eine gute Operette ausmachen. Liebe, Intrigen, Verwechslungen und Missverständnisse lösen sich schlussendlich auf und ein Happy End ist garantiert.
Interview: Ursula Willi, Biberist

 

Aufführungen
Vorstellungsbeginn:     20.15 Uhr
Sonntagsvorstellungen:     19.15 Uhr
Werkeinführung 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn.
Samstag,      3. Juni    Mittwoch,      7. Juni
Freitag,      9. Juni    Samstag,    10. Juni
Mittwoch,    14. Juni    Freitag,    16. Juni
Samstag,    17. Juni    Dienstag,    20. Juni
Freitag,    23. Juni    Samstag,     24. Juni
Sonntag,    25. Juni    Dienstag,    27. Juni
Freitag,    30. Juni    Samstag,      1. Juli
Sonntag,       2. Juli    Mittwoch,      5. Juli
Freitag,       7. Juli    Samstag,       8. Juli
Montag,    10. Juli    Dienstag,    11. Juli
Eintrittspreise: Fr. 25.–, Fr. 55.–, Fr. 75.–, Fr. 90.–, Fr. 120.–.
Onlinebestellung: burgaeschi.ch.
Telefonische Bestellung: 032 532 00 32 (Montag bis Freitag, 9 bis 12 Uhr).


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