Gotthelf Zentrum Lützelflüh startet in die sechste Museums-Saison

  28.03.2017 Aktuell, Kultur, Gesellschaft, Lützelflüh

Nachdem kurz vor Ende des Museums-Jahres 2016 der Meilenstein »25 000 Besucher» erreicht werden konnte, startet das Gotthelf Zentrum am 1. April mit Elan ins neue Jahr. Die spannende Sonderausstellung «Die schwarze Spinne» ist nach wie vor zu sehen. Überlieferungen von Pestepidemien und Tierseuchen im Mittelalter, Geschichten zu Deutschordensrittern in Sumiswald und alte Bräuche rund um böse Geister: Das ist der Stoff, auf dem die berühmteste Novelle Gotthelfs basiert.

Ein Rahmenprogramm mit Dichterlesungen und Vorträgen ergänzt die Ausstellung, deren Prunkstück ein alter Pfosten mit einem Loch und einem Zapfen bildet, in dem effektiv in alten Zeiten von Priestern unter Anwendung von Gebeten, heiligen Sprüchen und Weihwasser «böse Geister» eingesperrt wurden.

Dieses Motiv der »Verpflöckung» hat in der Novelle einen zentralen Stellenwert. Nicht bloss in übertragenem Sinn, sondern ganz konkret: In einem ähnlichen Fensterpfosten, einem »Bystal», wird die tödliche Spinne eingesperrt und damit das Unheil gebannt.

Gotthelf in der digitalen Welt
Selbstverständlich ist das Gotthelf Zentrum im Internet präsent. Die Website wird regelmässig aktualisiert und bietet Interessierten nebst aktuellen Informationen einen Überblick über Leben und Werk des grossen Emmentaler Schriftstellers. Derzeit wird die Homepage so «umgebaut», dass sie sich auch auf den mobilen Endgeräten, Smartphones und Tablets, optimal und benutzerfreundlich darstellt – sie wird «responsive». Neuerdings besteht auch die Möglichkeit, eine Führung gleich online zu buchen. Das noch immer grosse Interesse an Jeremias Gotthelf zeigen die 175 Führungen, die das Leitungsteam im letzten Jahr durchführen konnte: Sie bilden ein wichtiges Standbein des Museumsbetriebes. Seit Kurzem ist Gotthelf auch auf Facebook und damit in den sozialen Medien unterwegs. Schon in der ersten Woche nach der Aufschaltung erreichte der Eintrag 250 Besucher/innen und erhielt 60 «Likes».

Die meisten Romane und Novellen Gotthelfs sind in gedruckter Form bekanntlich vergriffen und, wenn überhaupt, nur antiquarisch erhältlich. Dank des Gutenberg Projekts von Spiegel online können viele seiner Werke jedoch auf dem PC gelesen werden – und ebenso kann via iTunes sein Werk auf das iPhone oder das iPad heruntergeladen werden: Gotthelf ist definitiv im digitalen Zeitalter angekommen.

Werner Eichenberger

www.gotthelf.ch.


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