Ein Freudentag für die Schulkinder

  21.10.2014 Aktuell, Bildung / Schule, Gesellschaft, Heimiswil

Alle Anwesenden scharen sich um Jürg Burkhalter, Schulleiter des Schulhauses Dorf, als dieser vergangenen Dienstag den «besonderen Start nach den Herbstferien» mit der Besichtigung des ausgebauten Schulhauses freigibt. Fünf Kinder der oberen Klassen schildern ihre Eindrücke während der Bauarbeiten: «Die Handwerker haben Grosses geleis­tet»; Fussballspielen in den Pausen war wegen der Materialdeponien er­schwert»; «Handwerker haben beim Pingpong mitgespielt»; «Die neuen Klassenzimmer sind wirklich schön»; «Wir müssen ‹zum Neuen› Sorge tragen» usw.

Millionenprojekt Schule
Laut Hannes Jörg, Gemeinderat und Präsident der Schulkommission, ist während der Sommerferien das gesamte Schuldach inklusive Dachstock abgerissen worden. Der Aufbau des zweiten Stockwerks samt neuem Dach erfolgt mehrheitlich in den Ferien und die Ausbauarbeiten werden bis Ende des ersten Schulquartals und der Herbstferien abgeschlossen. «Der Umbau hat also in einem gedrängten Zeitplan stattgefunden», konstatiert Jörg und führt aus: «Neu verfügt die Schule über drei Schulzimmer der neuesten Generation, ein Mädchen-WC und ein Schulleitungsbüro.»

Die Vorbereitungsarbeiten für den 1,8 Mio. Franken teuren Gesamtumbau haben mehrere Jahre in Anspruch genommen, die definitive Planung rund ein Jahr. Die erste Bauphase schlägt mit rund 1 Mio. Franken zu Buche. In der zweiten Bauphase, im Sommer 2015, wird das nun geräumte Erdgeschoss für den auf 30 Kinder ausgelegten Kindergarten – der heute in einem Einfamilienhaus untergebracht ist – bereit gemacht. Dazu kommt Raum für die integrale Förderung und Logopädie sowie ein Medienraum für die Bibliothek. Durchschnittlich verzeichnet Heimiswil 13 Schüler/innen pro Jahrgang, insgesamt besuchen 98 Kinder die Schule Dorf. Für die Schulen Dorf und Kaltacker arbeiten 20 Lehrpersonen. Die Schule Kaltacker umfasst einen Kindergarten und zwei Mehrjahrgangsklassen (1. – 3. und 4. – 6. Klasse). Der Zeitpunkt der dritten Bauphase, welche für 2016 angesetzt ist, hängt mit den Gemeindefinanzen zusammen. Vorgesehen ist die Renovation des ersten Stockwerkes.

Schritt für Schritt
Hannes Jörg zeigt in einer kurzen Zusammenfassung die Abläufe der ersten von drei Bauetappen bei der Sanierung und den Umbauten des Schulhauses Dorf auf. «Die Grundidee der Gemeinde bei diesem mehrjährigen Bauprojekt besteht darin, die Schule zu sanieren und den Kindergarten in das Gebäude zu integrieren.»
Nachdem der Montag – eigentlich der erste Schultag – zum Einrichten der neuen Zimmer benötigt worden ist, finden die drei neuen Schulzimmer, das Schulleiterzimmer sowie das Mädchen-WC im zweiten Obergeschoss grosse Zustimmung bei Jung und Alt. «Voll geil», entfährt es einem Achtklässler, als er sein künftiges Klassenzimmer erstmals voll möbliert sieht. Später wird in der Schule noch ein Behindertenlift installiert, «von dem wir hoffen, dass er nie benötigt wird», erklärt Jörg.

Das Warten hat sich gelohnt
Dann darf eine per Los ermittelte Schülerin das Band zum zweiten Obergeschoss durchschneiden und alles drängt nach oben. Während sich die Älteren an ihre neuen, namentlich angeschriebenen Pulte im Schulzimmer mit der grandiosen Aussicht ins Emmental setzen, verharren die Kleinen an der Türe. Nach und nach kann jedes Kind alle Zimmer besichtigen, alles erforschen, bewundern, kommentieren. Auch aus der Lehrerschaft hört man nur zustimmende und lobende Voten.
Wer will, kann noch die Treppe ins Dachgeschoss hochsteigen und die sinnvolle Raumnutzung des komplett mit noch duftendem Holz ausgekleideten Riesenraumes begutachten, der als Archiv und für diverse weitere Zwecke genutzt werden wird. Und dann kommt neben dem Umzug der betroffenen Mehrjahresklassen (7. – 9. Realklasse, 2. und 3. Klasse, wobei es sich beim dritten Zimmer um einen Handarbeitsraum handelt, der auch von den Landfrauen genutzt wird) vom Erdgeschoss in das zweite Obergeschoss das Wichtigste für alle Schulkinder: Sie sind zum Znüni mit selbst gebackener «Züpfe» – alle aus der Küche von Gemeinderatsgattin Jörg – und Schoggistängeli eingeladen und greifen voll Freude zu.

Gerti Binz


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