Triumph für Mättu Sempach am Kilchberger Schwinget

  11.09.2014 Aktuell, Schwingen, Kirchberg, Sport

Auf dem Gutsbetrieb «Uf Stocken» in der Zürcher Agglomerationsgemeinde Kilchberg zeigten die technisch versierten Topathleten eindrucksvoll auf, warum sich die traditionelle Schweizer Sportart ungebrochener Popularität und Beliebtheit erfreut. Die allesamt eingeladenen Zuschauer/­-innen erlebten attraktive, verbissene, aber stets faire Duelle im Sägemehl. Das Kilchberger Schwingfest, das alle sechs Jahre stattfindet, war reich an Emotionen und Dramatik und wartete mit zahlreichen packenden Szenen auf:


• Der 40-jährige Ostschweizer Stefan Burkhalter zog sich im ersten Gang eine Knieverletzung zu, weigerte sich aber aufzugeben und bewies Kämpferqualitäten. Obwohl er praktisch nur noch auf einem Bein stehen konnte, erreichte er den 13. Schlussrang.
• Der aus dem Emmental stammende Matthias Siegenthaler wurde zur tragischen Figur:  Er präsentierte sich in Topform und gewann die ersten drei Gänge souverän. Im vierten Gang traf er im Spitzenduell auf Christian Schuler. Siegenthaler gelang es, den Innerschweizer auf den Rücken zu legen... diese Entscheidung wurde von den Kampfrichtern allerdings nicht aner­kannt; der Berner verlor im Anschluss den Kampf gegen Schuler. Er beendete das Fest auf dem sechsten Rang.
• Titelverteidiger Christian Stucki dagegen musste seine Ambitionen nach zwei Gestellten bereits vor dem Mittagessen begraben: Der Berner Eiche fehlte gegen Reto Nötzli im dritten Gang das entscheidende Quäntchen Entschlossenheit, aber auch das notwendige Glück. Stucki zeigte aber Kampfgeist und belegte am Ende den siebten Rang.  


Unzählige weitere Tragödien und Triumphe zeichneten den Kilchberger Schwinget aus. Im Fokus des Interesses und der medialen Aufmerksamkeit stand natürlich Matthias Sempach: Der Schwingerkönig von Burgdorf startete verhalten – mit einem Gestellten im ersten Gang gegen Andreas Ulrich. Der sympathische Alchenstorfer steigerte sich danach aber kontinuierlich – und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass er zurzeit den Schwingsport dominiert. Er bodigte nacheinander vier hochkarätige Gegner – Benji von Ah, Philipp Laimbacher, Urs Abderhalden und Christian Schuler – und erkämpfte sich sein Ticket für den Schlussgang. Dort traf er erneut auf den Innerschweizer Philipp Laimbacher. Mättu zeigte keine Spur von Nervosität, ging sofort in die Offensive und legte seinen Kontrahenten mit dem sogenannten «Sempach-Spezial» nach nur sieben Sekunden auf den Rücken.


Mit seinem Erfolg schreibt Matthias Sempach erneut Schwinggeschichte. Er ist – nach Ernst Schläpfer – der zweite amtierende Schwingerkönig, der auch das Schwingfest in Kilchberg für sich entscheidet.

 

Markus Hofer




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