Gemeinsam wandern – einander verstehen

  16.08.2014 Aktuell, Kultur, Burgdorf, Bildung / Schule, Gesellschaft, Jugend, Region

Thomas Wullimann, bis 31. Januar 2014 Leiter der Gartenbauschule Oeschberg und seit 1. Februar bis zu den Sommerferien Rektor der Kaufmännischen Berufsschule Emmental, fungiert seit 1. August 2014 als Gesamtleiter des Bildungszentrums Emme (bzemme). Hierbei handelt es sich um die Fusion von drei Schulen: Berufsfachschule Emmental bfe, Kaufmännische Berufsschule Emmental KBSE und Gartenbauschule Oeschberg GSO. An vier Standorten erhalten Lernende aus den verschiedensten Berufsfeldern ihr Rüstzeug, um in der Arbeitswelt bestehen zu können.

2700 Schülerinnen und Schüler
Wullimann fährt fort: «Insgesamt unterrichten rund 230 Lehrkräfte ab August rund 2700 Lernende. Weitere rund 20 Personen sind im Hausdienst und in der Administration beschäftigt.» Die Einladung für die gemeinsame Wanderung galt allen.

Auf die Frage nach dem Grund dieses Ausfluges, den Petrus mit herrlichem Sommerwetter segnet, führt Wullimann aus: «Ich will zwei Ziele verwirklichen: Einerseits beurteile ich das gegenseitige Kennenlernen für die künftige Zusammenarbeit des Lehrpersonals als sehr wichtig. Wir haben neben Burgdorf und Oeschberg weitere Standorte in Konolfingen und Langnau i.E., dazu kommen zusätzliche Klassen ausserhalb des Schulzentrums Burgdorf an der Rütschelengasse und am Kirchbühl (BVS und Vorlehre). Diese Lehrpersonen kennen einander wenig oder gar nicht.»

14 Wandergruppen
Aus vorgenannten Gründen hat Wullimann die Teilnehmenden in 14 Gruppen eingeteilt, die sich nach Aushändigung der Wanderunterlagen bei den offensichtlich aus der Gartenbauschule stammenden Blumen- und Straucharrangements besammeln müssen. Zwischen Blumen und Büschen lassen sich leichter Kontakte knüpfen. «Höchstens zwei aus der gleichen Abteilung sind pro Gruppe eingeteilt, ums Kennenlernen kommt niemand herum», lacht der bzemme-Leiter. Den zweiten Grund erläutert er so: «Wir gehen symbolisch gemeinsam auf den Weg in das neue Bildungszentrum Emme.»

Das Lehrpersonal wandert nicht nur, es ist ihnen auch ein Auftrag mit auf den Weg gegeben worden: Sie sollen sich unterwegs einen Leitsatz, einen Limerick, ein Symbol oder Ähnliches ausdenken, das gut zum neuen Bildungszentrum Emme passt. «Das soll später weiterentwickelt werden zu einem neuen Leitbild für das bzemme», so Wullimann. «Als zusätzlicher Ansporn stehen Flipchart-Blätter und eine Ausstellungswand in der Gartenbauschule Oeschberg parat, wo das Lehrpersonal seine Gedankenarbeit präsentieren kann.»

Von den Grossen zu den Kleinen
Er fügt bei, dass dort «selbstverständlich Speis und Trank auf die Wandergruppen warten». Weiter betont er die «Duz»-Kultur innerhalb des Lehrerkollegiums, die sich bewährt hat. Sämtliches Personal bis zur Putzfrau ist da eingeschlossen. Er verweist noch auf das neue Schul-Logo, das bereits auf der Hausfassade prangt. Die neue Webseite ist ab 8. August aufgeschaltet.

Während die Gruppen auf den Abmarsch warten, finden bereits eifrige Gespräche statt. Besonders gut kommt die Marschroute bei vielen an: «Es ist passend, dass die Wanderung von Burgdorf – den Grossen – nach Oeschberg – zu den Kleinen – führt und nicht etwa in umgekehrter Richtung.» Freude herrscht darüber, das Stadtpräsidentin Elisabeth Zäch und weitere Behördenvertreter mit von der Partie sind.

Wie der neuen Homepage der bzemme zu entnehmen ist, hat das neue Bildungzentrum eine vierjährige Vorlaufzeit bis zum Startschuss von 8. August 2014 hinter sich. Jetzt markiert es einen Meilenstein in der Berufsbildung im Emmental. Denn schon im Mai 2010 hat der Regierungsrat den Entscheid gefällt, die Berufsfachschule Emmental und die Kaufmännische Berufsschule Emmental zu fusionieren. Später kam noch die Gartenbauschule Oechberg dazu. Als Grund wird die Stärkung der Berufsbildung im Emmental und ihrer Standorte genannt. Vorher zählte die Kaufmännische Schule der Region mit rund 500 Auszubildenden kantonsweit zu den Kleinsten. Mit der Zusammenführung in eine grössere Schule erhält die kaufmännische Ausbildung mehr Gewicht. «Von der zusätzlichen Grösse und den Synergien profitiert auch die gewerblich-industrielle Grund- und Weiterbildung im Emmental.»

Gerti Binz


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