Es geht uns nach wie vor gut

  27.11.2013 Aktuell, Kultur, Burgdorf

 

Noch nie sind bei einer Versammlung der Burgergemeinde 94 Stimmberechtigte (von total 384) anwesend gewesen, «vor allem noch nie so viele junge Menschen wie vergangenen Mittwoch», freuen sich einige Mitglieder des Burgerrates. Einmal mehr ist es eine problemlose Versammlung, an der Neumitglieder aufgenommen werden und über ein erfreuliches Budget 2014 abgestimmt wird.

 

Ausreichende Eigenmittel

Laut Burgerrat Christoph Bürgi, Ressortleiter Finanzen, schliesst das Budget 2014 mit 998 550 Franken Gewinn um 80 550 Franken tiefer ab als im Vorjahr. Das Eigenkapital der Burgergemeinde dürfte Ende 2014 auf 40,9 Mio. Franken steigen. Den weniger hohen Gewinn erklärt Bürgi mit der Mehrwertabschöpfung der Einwohnergemeinde auf der früheren KEB-Parzelle im Betrag von zirka 125 000 Franken. Die Burgergemeinde kann Investitionen im kommenden Jahr in Höhe von ca. 1,6 Mio. Franken aus Eigenmitteln finanzieren.

Nach den früher bewilligten 2 Mio. Franken für das Regionale Eissportzentrum Emmental (REZE) stellt die 2012 genehmigte Investition von 3 Mio. Franken als Beitrag an die Renovation des Casino Theaters Burgdorf die grösste Summe in der Liste der letzthin gesprochenen Vergabungen dar. 2013 ist die erste Million für die Aktienkapitalerhöhung verwendet und gleichzeitig über die laufende Rechnung abgeschrieben worden, was sich entsprechend auf das Jahresergebnis auswirkt. Die restlichen 2 Mio. Franken werden 2014 und 2015 ausbezahlt.

 

Mehr Teilnehmer, mehr Wein

Vom Aufwand von 4,506 Mio. Franken entfallen allein auf die Löhne 1,56 Mio. Franken, auf den Sachaufwand 1,607 Mio. Franken und auf Abschreibungen 641 300 Franken, der Rest auf weitere Posten. Bei den Erträgen von 5,506 Mio. Franken fallen primär die Vermögenserträge ins Gewicht und hier besonders diejenigen aus Liegenschaften mit 3,587 Mio. Franken. Nach wie vor verdankt die Burgergemeinde ihre finanziell gesunde Lage dem Umstand, dass kein Land für Überbauungen verkauft, sondern im Baurecht abgegeben worden ist und nun jährlich – moderate – Baurechtszinsen in die Kasse fliessen.

Bürgi erläutert mit launigen Worten die Zahlenfülle in verschiedenen Ressorts und kommt zum Schluss: «Es geht uns nach wie vor gut, obgleich die Bewirtungskosten an den Burgerversammlungen infolge der höheren Teilnehmerzahlen und des steigenden Weinkonsums zunehmen. Trotzdem können wir den Burgernutzen einmal mehr in Form eines Tannenbäumlis ausbezahlen.»

 

Ehrungen

Nach zwölf Jahren Mitgliedschaft im Burgerrat verabschiedet Ratspräsident Andreas Grimm Niklaus Hauert, der sich mit grossem Fachwissen dem Ressort Forsten gewidmet hat. Ziga Kump, Leiter der Stadtbibliothek, wird für sein erfolgreiches Engagement während 35 Jahren Tätigkeit geehrt.

Die Anwesenden bestätigen in stiller Wahl sowohl das Gemeindebüro als auch die Neuwahl von Stefan Liechti, der im Burgerrat das Ressort Fors-ten übernehmen wird. Ratspräsident Andreas Grimm und die Ratsmitglieder Erika Friedli-Leisi sowie Michael Bösiger werden still bestätigt.

Neu ins Burgerrecht aufgenommen werden Regula Lüthi-Etter, Stefan Fank-hauser, Kurt und Susanne Katharina Murri sowie Lorenz und Anja Rebmann mit den Söhnen Tim und Jonas.

 

Informationen aus dem Burgerrat

Präsident Grimm informiert, dass als zukunftsgerichtete Planung das ehemalige KEB-Areal und das Trainingsfeld des Sportklubs als spätere Überbauungsprojekte ins Auge gefasst werden sollten, auch wenn die Stadt Burgdorf derzeit aus finanziellen Gründen nicht Hand bieten kann. Hier bleibt abzuwarten, ob eventuell nur für das KEB-Areal ein Investor gefunden werden kann. Eine Überbauung durch die Burgergemeinde sei für den Rat keine Option, sagt Grimm.

Die Bewohner des Burgerheims sind vor einiger Zeit ins Senevita an der Lyssachstrasse umgezogen, das Haus ist weitervermietet. Für den Schenkungsfonds, der aus Beiträgen von Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Angehörigen geäuffnet worden ist, besteht keine direkte Verwendung mehr. Im Reglement ist festgehalten, dass diese Beträge für Aktivitäten betagter Personen zu verwenden sind. «Entsprechend hat der Burgerrat beschlossen, dem Kulturkreis 60 plus anlässlich seines 50-jährigen Bestehens die Hälfte des Fondsbestandes zu schenken. Ein weiterer Beitrag geht an die Senevita, die einen Streichelzoo plant», führt Grimm aus.

 

Ankauf von Unikaten

Grimm weiter: «Die Burgergemeinde hat bekanntlich dem Burgdorfer Goldschmied Kurt Neukomm als erstem Preisträger den Kulturpreis zugesprochen. Inzwischen hat Letzterer aus Altersgründen sein Atelier aufgegeben. Damit wenigstens ein Teil seines weltweit anerkannten Werkes der Öffentlichkeit erhalten und zugänglich bleibt, hat der Rat beschlossen, zehn international ausgezeichnete Unikate aus unterschiedlichen Schaffensperioden anzukaufen und diese dem Goldmuseum zu schenken, allerdings mit der Auflage, dass bei einer Auflösung des Museums die Unikate an die Burgergemeinde zurückfallen.»

Die kürzlich verstorbene Burgerin Christine Schmid hat der Burgergemeinde ein Legat von 100 000 Franken zukommen lassen mit der Auflage, das Geld für soziale und kulturelle Zwecke zu verwenden. Der Betrag wird vollumfänglich dem Kulturfonds gutgeschrieben.

Beim anschliessenden Risotto-Essen lassen sich die Anwesenden gerne Wein nachschenken.

Gerti Binz

 

 

Die Burgergemeinde als willkommener Sponsor

Seit vielen Jahren engagiert sich die Burgergemeinde Burgdorf in ganz unterschiedlichen Bereichen für die Bevölkerung von Burgdorf und Umgebung und finanziert ganz oder teilweise Projekte mit kultureller, sportlicher, musikalischer, pädagogischer und anderweitiger Ausrichtung.

 

Wiederkehrende Zahlungen

Der Burgerrat leistet pro Jahr wiederkehrende Unterstützungsbeiträge von rund 800 000 Franken, von denen – neben den Burgern – breite Bevölkerungskreise in und um Burgdorf profitieren: Es sind dies verschiedene Stipendien, Zahlungen an den Betrieb der Stadtbibliothek Burgdorf, Beiträge an kulturelle Anlässe und Kulturinstitutionen in Burgdorf, ein Beitrag an die Kadettenmusik, die Verleihungen von Kulturpreis und Kulturförderpreis, Beiträge an Sportanlässe in Burgdorf, die Verleihung des Sportförderpreises, ein Beitrag an den Ferienpass. Weiter fliessen Gelder in die Pflege von Feuerstellen und Sitzgelegenheiten in den Wäldern, für die Vermietung des Siechenhauses als Partylokal (sehr moderate Mietpreise) usw.

Die Burgergemeinde hat einen einmaligen Beitrag an die Localnet-Arena von zwei Millionen Franken gezahlt und drei Millionen Franken an das Casino Theater gesprochen.


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