Geschäftsübergabe der Auto AG Burgdorf

| Fr, 24. Okt. 2014

BURGDORF: Bei der Auto AG Burgdorf wurden Geschäftsübergabe, Ausstellung und Jubiläum gleichzeitig und im grossen Rahmen gefeiert. Benjamin Gutknecht (links) und Mario Koch durften dabei eine grosse Gästeschar auf dem Areal willkommen heissen. red

Die grosse Gästeschar kommt am Samstag auf dem Areal der Auto AG Burgdorf voll auf ihre Kosten, als Geschäftsübergabe, Ausstellung und Jubiläum im grossen Rahmen gefeiert werden.

«Die ersten Besucher warteten schon eine halbe Stunde vor Festbeginn vor den Abschrankungen», weiss Benjamin Gutknecht, der langjährige Besitzer der Auto AG Burgdorf, zu berichten. Er hat die weitherum bekannte Garage 40 Jahre lang geführt, bis die Familien-AG gemeinsam entschieden hat, das Unternehmen zu verkaufen. «Ich konnte meinen 70. Geburtstag feiern und das war der richtige Zeitpunkt, um aufzuhören», sagt er. Insgesamt besteht die Toyota-Garage seit 45 Jahren.

Im bisherigen Sinn und Geist
Gutknecht kommt zurück auf die Verkaufsbemühungen: «Wir haben also einen Nachfolger gesucht und sind in der Person von Mario Koch fündig geworden. Wir sind sehr glücklich, dass die Garage in unserem Sinn weitergeführt wird», betont er. Einschliesslich ihm und seiner Ehefrau Danielle Gutknecht – zuständig für Buchhaltung und Reinigung – haben sieben Personen im Betrieb gearbeitet. «Mario Koch übernimmt alle Angestellten, was für mich als früheren Patron sehr wichtig gewesen ist.» Daneben ist es das gesamte Geschäftsgebaren, das dem Senior bei seinem knapp 31-jährigen Nachfolger so positiv aufgefallen ist: «Ich durfte feststellen, dass er nach den gleichen Grundsätzen, wie ich sie Zeit meines Lebens praktiziert habe, seine tägliche Arbeit verrichtet. Dies ist insofern wertvoll, als dass es sich unsere Kundschaft seit Jahrzehnten so gewohnt ist. Also bin ich überzeugt, dass die Kundinnen und Kunden unserer Garage auch in Zukunft die Treue halten werden, was sich in den letzten Monaten bereits gezeigt hat.»

Voller Zuversicht
Mario Koch unterbricht seine Begrüssungstour bei den Anwesenden, die an langen Festbänken vor Bratwurst oder Schweinssteak mit einem kühlen Getränk oder bei Kaffee und Süssem sitzen und den prächtigen Herbsttag geniessen. Er blickt auf seinen beruflichen Werdegang zurück: «Ich habe Automechaniker gelernt, habe eine Weiterbildung zum Automobil-diagnostiker erfolgreich abgeschlossen und 2010 den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Ich habe hier in Burgdorf an der Kirchbergstrasse eine kleine Garage hinter der Tamoil-Tankstelle als Einmannbetrieb für alle Marken geführt, konnte den Kundenstamm ausbauen, habe einen Mitarbeiter eingestellt und letztes Jahr einen zweiten. Die Geschäfte liefen gut, meine Kundschaft wurde immer grösser. Wir haben sämtliche Automobilmarken gewartet und repariert.»

Nachdem er wegen des beabsichtigten Abbruchs der Tamoil-Tankstelle und nebenstehender Gebäude die Kündigung erhalten hat, geht Koch auf die Suche nach einer anderen Garage und wird praktisch nebenan fündig. «Für mich ist es, vom Zeitplan her gesehen, perfekt aufgegangen», schmunzelt er. «Ich war auf der Suche und Gutknechts wollten verkaufen.» Ab und zu habe er in der Toyota-Garage Ersatzteile gekauft, aber «darüber hinaus hatten wir eigentlich keinen näheren Kontakt».

Reibunslose Übergabe
Per 18. Juli dieses Jahres ist Koch also Garage-Besitzer und kann die Übernahme dank der tatkräftigen Unterstützung und Einarbeitung von Benjamin Gutknecht in den folgenden Wochen und Monaten problemlos bewältigen. Immerhin gilt es, die gesamte Garage-Einrichtung des kleineren Betriebes zu zügeln. Koch hat seine zwei Mitarbeiter mitge- und die bisherigen in der Toyota-Garage übernommen. «Mein Vorgänger hat mir versichert, er werde weiterhin mitarbeiten, so lange es ihn brauche. Das ist beruhigend.»

Gutknecht blickt zurück: «Diese Lösung ist nur möglich, weil mein junger Nachfolger das Unternehmen nach menschlichen Grundsätzen führt. Wir haben das so gemacht und er fährt auf der genau gleichen Linie fort. Nur so können die Angestellten gut arbeiten. Und da er wirklich nach meinen Grundsätzen handelt, kann ich seit dem Verkauf gut schlafen.» Er ist glücklich, dass er von seinen Kunden fast tagtäglich hört, dass sie die beibehaltene Firmenphilosophie «sehr zu schätzen wissen». So auch das Rahmenprogramm, messen sich doch ab 9.00 Uhr acht Schwinger vom Schwingklub Sumiswald, darunter Berger René und Aeschbacher Matthias, mit ihren Kameraden im Sägemehl. Ab 13.30 Uhr spielt das Schwyzerörgeli-Quartett «Fadegrad» auf, ab 21.00 Uhr steigt der Tanzabend mit der «Cocktail Band». Die Barmaid hat während des Tages noch nicht viele Gäste, aber «gegen Feierabend wird es sicher rappelvoll». Vorderhand drängen sich viele Dutzend Gäste an den Festtischen und lassen sich kulinarisch verwöhnen.

Gerti Binz

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