Die kleine Menschenansammlung an der Hauptstrasse 21 b vis-à-vis des «Bären» Utzenstorf zog vergangenen Mittwochabend alle Blicke der vorbeifahrenden Autofahrer auf sich. Was es da wohl zu sehen gab? Ein Rollerfahrer hielt tatsächlich an, stieg vom Fahrzeug und stillte seinen «Gwunder». Ein neues Wasserrad drehte sich im Radhaus über dem kleinen Bach. Kleinwasserkraftwerke und Wasserräder seien ihre Passion, liessen die Mitglieder des Vereins Radwerk Landshut an der Einweihungsfeier wissen. Momentan konzentriere sich ihre Haupttätigkeit auf die Anlage beim «Bären». Das erste durch den 2008 gegründeten Verein restaurierte Kleinwasserkraftwerk befindet sich in der Nähe des Schlosses Landshut und liefert regelmässig Strom ins Netz. Ein zweites ist in Bätterkinden.

400 Arbeitsstunden
Bis jetzt seien ungefähr 400 Arbeitsstunden für das Wasserrad beim «Bären» aufgewendet worden, war von Vereinsmitglied und Schulleiter der Schule untere Emme Andreas Hachen, der seine Schüler wenn möglich in die Renovationsarbeiten miteinbezieht, zu erfahren. Das 400 kg schwere Meisterwerk wird mit 24 Holzschaufeln angetrieben. Für die Stahlkonstruktion sind 650 Löcher für über 300 Schraubenverbindungen gebohrt worden. Vereins­präsident Dieter Bosch liess die geladenen Gäste wissen, dass das Wasserrad beim «Bären» in vergangenen Zeiten als Wasserschöpfrad gedient habe und die Pferde der Postkutsche mit dem gewonnenen Wasser getränkt worden seien. Bosch verschwieg auch nicht, dass ein zusätzliches Schöpfrad beim «Bären»-Wasserrad geplant ist: aus Stahl, mit einem Raddurchmesser von 2,5 m und mit einer Schöpfvorrichtung aus sechs Bechern. Als Verwendung gab er die Speisung eines Brunnens an mit Rückführung des Wassers in den Bach. Den Aktivmitgliedern des Vereins, deren Anzahl auf zwanzig beschränkt ist, geht also vorläufig die Arbeit nicht aus.

Barbara Schwarzwald