Grosstier-Rettungsdienst braucht Verstärkung

| Fr, 25. Jul. 2014

REGION: Wer Grosstieren in Not helfen möchte, ist als Rettungssanitäter beim GTRD genau am richtigen Ort. Spannende Ausbildungen, gerettete Tierleben und dankbare Tierhalter gehören mit zum «Lohn». red

Sind wir Menschen schwer krank, hatten einen Unfall, sind verletzt und brauchen Hilfe, dann bekommen wir diese schnell, professionell und rund um die Uhr. Doch wie sieht dies bei den Grosstieren aus?

Der Grosstier-Rettungsdienst (GTRD) Schweiz – Liechtenstein hat sich zum Ziel gesetzt, diese Dienstleistung, von welcher wir Menschen profitieren, auch für Grosstiere anzubieten. Verletzten oder in Not geratenen Gross­tieren, wie vor allem Pferden, Kühen oder Rindern, kann dank dem GTRD oftmals geholfen werden. So wurden in den letzten 17 Jahren neue Bergungs- und Transportmethoden entwickelt, wodurch auch schwer verletzte Gross­tiere eine Chance erhalten.

Der Stützpunkt Bern steht auf wackligen Füssen
Schweizweit existieren fünf GTRD-Stützpunkte, welche jeweils ein relativ grosses Gebiet abdecken. Der Stützpunkt Bern beispielsweise ist für die Kantone Bern, Solothurn und Freiburg sowie für die gesamte Westschweiz zuständig. Mit nur zwei Gross­tier-Rettungssanitätern ist jedoch die Existenz des Stützpunkts Bern gefährdet. Simon Moor, Niederösch, und Alexandra Widmer, Wiler bei Utzenstorf, halten tapfer die Stellung und weigern sich, den GTRD-Stützpunkt Bern aufzugeben. So sind sie 24 Stunden pro Tag, 365 Tage im Jahr auf Pikettdienst.

Da es nur zu zweit nicht mehr lange weitergehen kann, suchen Simon Moor und Alexandra Widmer dringend nach Verstärkung für den GTRD-Stützpunkt Bern. Gesucht werden Personen, welche «sich berufen fühlen, in Not geratenen Grosstieren kompetent und professionell zu helfen, und in ihrer Freizeit einem sehr spannenden, aber anspruchsvollen Hobby nachgehen möchten», so Moor.

Es braucht dringend geeignete Verstärkung
Zukünftige Gross­tier-Rettungssanitäter sollten motiviert, zuverlässig und vor allem zeitlich flexibel sein, da die Einsätze bei Notfällen nicht planbar und jederzeit erforderlich sein können. Zudem sollte der Wohnort nicht mehr als 20 Autominuten vom GTRD-Stützpunkt Bern (Raum Kirchberg) entfernt sein sowie die spannenden Weiterbildungen in der Freizeit gerne absolviert werden.

Die Weiterbildungen können grob in zwei Arten unterteilt werden – technische und medizinische. Die technischen Ausbildungen werden vor allem im gut ausgerüsteten Bergungsstützpunkt Bern absolviert. Dabei geht es hauptsächlich um die Handhabung des Materials sowie das Vorgehen bei verschiedensten Rettungen. Die medizinischen Ausbildungen finden in Zusammenarbeit mit dem Tierspital Zürich statt. Zusätzlich dazu finden pro Jahr sechs bis acht Fachkurse statt, an welchen alle Grosstier-Rettungssanitäter der Schweiz teilnehmen. An diesen Kursen werden aktuelle technische oder medizinische Themen oder Neuerungen behandelt.

Wie man sieht, bedeutet die Tätigkeit beim GTRD einen beträchtlichen Aufwand. Aus diesem Grund mache es auch nur Sinn, sich zu melden, wenn man beabsichtige, längerfris­tig als Grosstier-Rettungssanitäter aktiv zu sein, meint Simon Moor. Man gebe viel, bekomme aber auch extrem viel zurück. Die Ausbildungen werden oftmals von Spezialisten auf den jeweiligen Fachgebieten geleitet und so können auch für das Privatleben wertvolle Erfahrungen gemacht werden. Weitaus bedeutender und wertvoller sei das Retten des Lebens von Tieren, welche ohne Hilfe verenden würden, so Moor.

Es braucht den GTRD-Stützpunkt Bern; zu dessen Erhalt, Sicherung und wünschbarem Ausbau sind jedoch zusätzliche Grosstier-Rettungssanitäter nötig. Momentan rückt der Stützpunkt Bern zu zirka 15 Einsätzen pro Jahr aus, mit einer durchschnittlichen Einsatzzeit von 4,2 Stunden. Mit mehr Personal wären jedoch sicherlich viel mehr Einsätze möglich.

Der GTRD Schweiz – Liechtenstein ist eine Non-Profit-Organisation und auf Spendengelder angewiesen (Spendenkonto siehe Kasten). Die Grosstier-Rettungssanitäter arbeiten ehrenamtlich und erhalten pro Einsatz lediglich eine kleine Entschädigung.

Alle motivierten und zuverlässigen Personen, welche ein Herz für Grosstiere haben, sind dringlichst aufgefordert, sich beim GTRD-Stützpunkt Bern zu melden (siehe Kasten).

Felix Glauser

 

Kontaktieren, informieren und spenden
Interessenten melden sich bitte bei:
Ruedi Keller, E-Mail: info@gtrd.ch, Telefon: 079 406 40 41

Spenden können auf das Spendenkonto des GTRD Schweiz – Liechtenstein eingezahlt werden: PC 90-740822-3

Weitere Informationen sind zu finden unter www.gtrd.ch

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