Der Burgdorfer Gasthausbrauerei steht eine aufregende Zeit bevor

  10.01.2012 Aktuell, Burgdorf

Vor ziemlich genau einem halben Jahr, am 11. Juli 2011, hat Oliver Honsel von seinem Vorgänger Joachim Kilian das Amt des Braumeisters der Burgdorfer Gasthausbrauerei übernommen. Obwohl er sich erst kurz eingearbeitet hat, derzeit einen Betrieb an der Grenze seiner Kapazitäten leitet und mit dem Umzug ins Kornhaus ein wahrhaft monumentales Projekt vor sich sieht, wirkte der Diplombraumeister im Gespräch mit der «D’REGION» aussergewöhnlich ruhig und überlegt. Wer seiner Gelassenheit und Zuversicht begegnet, ist sicher, dass er die Erfolgsgeschichte des Burgdorfer Biers trotz derzeit anspruchsvoller Rahmenbedingungen unerschütterlich fortschreiben wird.

«D’REGION»: Wie haben Sie sich seit Ihrer Ankunft in Burgdorf eingelebt?
Oliver Honsel: Das Leben und die Arbeit in Burgdorf machen mir grosse Freude. Die engagierten Mitarbeiter, die freundlichen Kunden und Geschäftspartner, die netten Leute in der Region und die landschaftlich sehr schöne Umgebung haben mir die Eingewöhnung leicht gemacht.

«D’REGION»: Wie haben Sie den Einstieg in den Brauereibetrieb empfunden?
Honsel: Da ich die Gelegenheit und das Vergnügen hatte, noch einige Zeit mit meinem Vorgänger zusammenzuarbeiten, war ein fliessender Übergang möglich. Das hat es neben anderem auch erlaubt, dass wir uns alle auf die neue Personalsituation einstellen konnten. Diese Zeit konnte ich aber auch nutzen, um mich mit den neuen Anlagen, der eingespielten innerbetrieblichen Routine und den vor mir liegenden Aufgaben vertraut zu machen.

«D’REGION»: Sie sind derzeit ja nicht nur Braumeister und Betriebsleiter einer ständig wachsenden Brauerei. Gewissermassen nebenbei sind Sie ja auch verantwortlich für den Aufbau und die Inbetriebnahme einer neuen Brauereianlage bei gleichzeitigem Weiterbetrieb der Brauereianlage im «Schützenhaus». Kriegen Sie diese Aufgaben alle unter einen Hut?
Honsel: Fraglos kommt eine aufregende Zeit auf die Brauerei und auf mich zu. Aber gerade diese Herausforderungen machen meinen Job ja so spannend. Ausserdem steht mir ein starkes Team zur Seite, das hoch motiviert ist, die Aufgaben im Jahr 2012 und darüber hinaus zu meistern.

«D’REGION»: Haben Sie im Brau-betrieb Ihre eigenen Ideen einbringen können?
Honsel: Bei den internen Abläufen hat sich nichts Wesentliches geändert – «never change a winning team!» Natürlich habe ich hier und da auch Gelegenheit gefunden, meine persönliche Note einzubringen. Besonders gut ist das natürlich bei der Einführung neuer Bierkreationen möglich.

«D’REGION»: Wie unterscheidet sich Ihre Arbeit in einer kleinen Gasthausbrauerei von Ihrer früheren Tätigkeit als Leiter des Technikums bei einer renommierten deutschen Malzfabrik?
Honsel: Naja, so klein ist die Gasthausbrauerei inzwischen ja auch nicht mehr! Auch beim Weltmarktführer für Spezialmalze herrschte ein eher familiäres Arbeitsklima, ähnlich wie es hier in Burgdorf ist. Dort war ich verantwortlich für die Entwicklung neuer Bierspezialitäten, individueller Malzsorten und Destillate – wie hier ein recht breit gefächertes Aufgabengebiet. Da die dortige Versuchsbrauerei auch eher Gasthausbrauerei-Grösse hatte, unterscheiden sich die Arbeitsabläufe kaum und meine gesammelten Erfahrungen kommen tagtäglich zur Anwendung.

«D’REGION»: Wo liegen in der näheren Zukunft die Herausforderungen für die Burgdorfer Gasthausbrauerei?
Honsel: Die grösste Herausforderung in absehbarer Zeit ist mit Sicherheit der Umzug ins Kornhaus. Das wäre definitiv schon nur dann eine spannende Angelegenheit, wenn nicht auch noch gleichzeitig und mitten in der Hochsaison die Fussball-EM und viele weitere Anlässe wären. Oder wenn die bestehende Brauerei ohnehin nicht schon nahe ihrer Kapazitätsgrenze wäre.

«D’REGION»: Wie werden der Umbau und der Umzug ins Kornhaus vor sich gehen?
Honsel: Für den Umzug ins Kornhaus müssen wir den «neuen» Standort im Kornhaus vorerst bestmöglich auf die neue Brauerei vorbereiten, um sie nach dem Einbau schnellstmöglich in Betrieb nehmen zu können. Der Umzug bedeutet aber auch, dass wir am «alten» Standort im «Schützenhaus» enorme Mengen vorproduzieren müssen, um die umzugsbedingten Produktionsausfälle kompensieren zu können. Darauf, diese Aufgaben alle zu koordinieren und mit den Partnerfirmen zu bewältigen, freue ich mich sehr.

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